Johann Hinter

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Johann Hinter. (Foto: Schmid)
In diesem Haus lebte der Pfarrer. (Foto: Schmid)

Johann Hinter (* 29. Juni 1897 in Staudach; † 11. März 1969 in Kirchberg) war Pfarrer der Pfarrei Kirchberg am Inn bei Simbach am Inn im Landkreis Rottal-Inn. Außerdem war er Bauer, Kreisrat sowie Schriftführer und Sprecher des Bauernverbandes bei Kirchberg. 33 Jahre wirkte er in der Pfarrei Kirchberg am Inn.

Leben und Wirken

Geboren am 29. Juni 1897 in Staudach bei Eggenfelden, erfüllte Hinter am 29. Juni 1922 – dem Tag seiner Priesterweihe – der Wunsch seines Großvaters, dass er Pfarrer werden sollte. Der junge Geistliche kam als Kooperator nach Neukirchen vorm Wald Im Jahr 1924 wurde er Katechet in Ludwigsthal, 1926 Koadjutor in Neuötting, bis er schließlich 1936 die Pfarrei Kirchberg bei Simbach übernahm. Er war damals 39 Jahre alt und als Ökonomiepfarrer hatte er keinen leichten Start, zumal das damals herrschende Regime manches erschwerte.

In einer alten Zeitung ist zu lesen: „Aber umsonst ist der Pfarrer von Kirchberg kein echter Rottaler Bauernsohn. Mit einer bodenständigen Zähigkeit, einer schier bäuerlichen Dickköpfigkeit begann er das Werk.“ Er baute Scheune und Stallungen, legte zwei „Odelgruben“ an, errichtete eine riesige Holzscheune und mechanisierte den Bauernhof. Außerdem konnte er einen prächtigen Viehbestand vorweisen. Hinter beschrieb auch die Zeit auf dem Hof vor dem zweiten Weltkrieg: Vier Knechte und drei Mägde arbeiteten einst auf dem Pfarrhof. Später wurde der Pfarrer von einem landwirtschaftlichen Arbeiter und einer Schweizerin unterstützt. Seiner resoluten Schwester Fanny stand eine Hausmagd zur Seite.

In Kirchberg hatte er sich große Verdienste um Kirche, Schule und Gemeinde erworben und in Anerkennung dafür wurde er 1962 zum Ehrenbürger ernannt.

1969 sollte ein Schicksalsjahr für die Pfarrei Kirchberg werden. Am 10. März zelebrierte Hinter die letzte Messe. Am Abend desselben Tages war eine hitzige Versammlung im Simbacher Hof, bei dem es um kulturpolitische Probleme ging. Vehement setzte sich der Pfarrer für den Erhalt der Kirchberger Schule ein. Als er seinen Platz wieder einnahm, wurde er ohnmächtig. Am 11. März verstarb er.

Literatur