Johann Hoffmann

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Das Denkmal am Reschendobl

Johann Hoffmann (* in Pleystein; † 1706 oder 1707 in Braunau am Inn oder München) war ein bayerischer Aufstandsführer im Spanischen Erbfolgekrieg.

Leben und Wirken

Hoffmann trat um 1691 in das Kürassier-Regiments Weickel ein, in dem er fünf Jahre als einfacher Reiter, fünf Jahre als Korporal und vier Jahre als Wachtmeister (Feldwebel) diente. 1705 ging Hoffmann nach Tann, wo er sich mit seiner Frau und seinen beiden Kindern als Krämer niederlassen wollte. Während der österreichischen Besetzung Bayerns im Spanischen Erbfolgekrieg nahm er aktiv an der Organisation des Aufstands von 1705/1706 teil. Hoffmann übernahm bei der erfolgreichen Belagerung von Braunau im November 1705 den Befehl über eine Teilarmee von etwa 3000 Mann Stärke. Zusammen mit Johann Georg Meindl und Georg Sebastian Plinganser bildete er eine Art Triumvirat, das an der Spitze der radikalen Fraktion stand, die auf kompromisslosen Kampf drängte.

Er befand sich meistens bei den aufständischen Bauern im Unterland und übernahm deren Führung. In der Schlacht von Aidenbach erlitt er am 8. Januar 1706 eine entscheidende Niederlage. Während der Schlacht floh Hoffmann zu Pferde zusammen mit anderen Reitern in die Wälder. Joseph Pamler urteilte darüber 1859: „Diese unglückselige Flucht gerade im entscheidendsten Augenblicke, in welchem, wenn nicht der Sieg, so doch die Rettung vieler Hundert wackerer Männer noch möglich gewesen wäre, bereitete den Landesverteidigern den Untergang.“

Hoffmann konnte nach Oberitalien fliehen, wo er sich zunächst einem französischen Regiment anschloss. Er wechselte dann in das kurpfälzische Reiterregiment Stolzenberg. Dort wurde er erkannt, verhaftet und als Rädelsführer des Aufstands in Braunau am Inn enthauptet, nach anderen Angaben in München gevierteilt.

In Aidenbach ist die Johann-Hoffmann-Straße nach ihm benannt.

Literatur

  • Hans-Michael Körner (Hg., unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Band 2 H-O, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5
  • Joseph Pamler: Die Schlacht bei Aidenbach, 1859, in der Ausgabe des Aidenbacher Anzeigers von 1912

Weblinks