Johann Baptist Schott

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Johann Baptist Schott. (Foto: Archiv Proft)
Die imposante Zwieseler Stadtpfarrkirche. (Foto: Archiv Schlenz)

Johann Baptist Schott (* 31. Januar 1853 in Schönau bei Bad Aibling; † 14. Juli 1913 in Stockdorf am Starnberger See) war einer der führenden Architekten der Neugotik in den Bistümern Regensburg und Passau.

Leben und Wirken

Schott verbrachte seine Kindheit in Kastl südlich von Altötting und legte am Humanistischen Gymnasium in Passau das Abitur ab. Anstelle des ursprünglich beabsichtigten Studiums der katholischen Theologie belegte er am Kgl. Polytechnikum in München das Ingenieurfach und schloss es mit dem Diplom im Fach Hochbau ab. Nach mehreren Praktikumsjahren, unter anderem bei Prof. Gabriel von Seidl, gründete er 1886 „Johann Baptists Schotts Spezial-Architektur-Büro für Kirchliche Kunst“ in München.

Wichtige Kirchenbauten

Ehemalige Propsteikirche St. Oswald

Noch vor Gründung seines Büros wurde der Plan zum Neubau der ehem. Propsteikirche St. Oswald im Landkreis Freyung-Grafenau verwirklicht. Der populäre Wallfahrtsort mit Klostergebäuden, Kirche und Brünnlkapelle aus den beiden ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts war 1876 Opfer einer Brandkatastrophe geworden. 1880 bis 1882 erfolgte der Neubau nach Plänen Schotts, die darauf bedacht waren, das gewohnte Bild der Wallfahrtsstätte durch schlichte Barockformen wiederzugewinnen und ehraltene Teile zu intergrieren. Die heutige Situation bestätigt noch immer die erfolgreiche Umsetzung von Schotts Überlegungen.

Stadtpfarrkirche St. Nikolaus

Die Stadtpfarrkirche St. Nikolaus Zwiesel ist eines seiner Hauptwerke und zugleich das Hauptwerk der Neugotik im Bayerischen Wald. Auf Empfehlung des Münchener Architekten Joseph Marggraff hatte Schott bereits ab 1879 an den Plänen zum Neubau dieses Gotteshauses gearbeitet. 1982 erfolgte die Grundsteinlegung, 1989 wurde die Pfarrkirche konsekriert.

Pfarrkirche Herz Jesu Ludwigsthal

Die Pfarrkirche Herz Jesu Ludwigsthal im Landkreis Regen ist ein weiteres monumentales Werk Schotts, erbaut in den Jahren 1893/94, der damit ein einzigartiges neuromanisches Gotteshaus mit reicher Innenausstattung schuf.

St.-Anna-Basilika Altötting

Die St.-Anna-Basilika in Altötting ist das wohl prestigeträchtigste Werk des Architekten, erbaut in den Jahren 1910 bis 1912. Sie ist die größte Kirche, die im 20. Jahrhundert in Deutschland erbaut wurde und fasst 8.000 Personen. Nach ihrer Vollendung wurde Schott mit dem St. Michaelsorden ausgezeichnet und vom Prinzregenten Luitpold geadelt, was Schott zu der Bemerkung veranlasste, „...dass ich nicht mehr als einfacher Mensch herumlaufen zu brauche und als homo decoratus Geltung habe.“ 1913 wurde sie zur päpstlichen Basilika minor erhoben.

Literatur