Josef Endl

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Josef Endl (* unbk.) ist ein Landwirt aus Schwarzhöring in der Marktgemeinde Windorf. Er hat sich jahrzehntelang als Bauernverbands-Vorkämpfer für die Landwirte im Landkreis Passau und ganz Niederbayern eingesetzt.

Leben und Wirken

Hochaufgeschossen und schlank ist Josef Endl schon rein äußerlich eine markante Figur. Früh musste er Verantwortung übernehmen. War doch der Vater aus dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr heimgekehrt. Haus und Hof forderten schon von dem Schulpflichtigen unbarmherzig Tribut. Fast zwanghaft war sein Trieb nach Fort- und Weiterbildung. Neben der Arbeit auf dem heimischen Anwesen absolvierte er Seminare und Abendkurse, um sein Wissen für die Expansion seines Bauernhofes einzusetzen. 1962 heiratete der Sepp, wie er allgemein genannt wird, seine Martha, die ihm zu einer wichtigen Helferin und Ratgeberin wurde. Sohn Josef, heute vielbeschäftigter Tierarzt, sowie Tochter Claudia, die als Abteilungsleiterin in einer Bank in München arbeitet, vervollkommneten das Glück der Familie Endl.

Schon in den 1970er Jahren besaß die Familie einen der größten Milchviehhöfe in Ostbayern und konnte sich mit dem Prädikat anerkannter Beispielbetrieb schmücken. Doch auch auf einem Vorzeigebauernhof machte sich die Arbeit nicht von alleine – und die hatte immer öfter zu einem Gutteil die Bäuerin. Denn Vereinen und Organisationen waren handelndes und rhetorisches Talent Josef Endls nicht verborgen geblieben. So hieß es bald: „Der Sepp soll’s machen“. Und er tat’s.

Beim Bauernverband war er 1968 Ortsobmann für den Bereich Albersdorf. Trotz der Gebietsreform 1972, die Albersdorf teilte, gelang es Josef Endl, die Organisationsform zu erhalten, sie sogar auszubauen. Es war mit sein Verdienst, dass die Bauern die Reform rasch überwunden hatten. 1982 wurde Endl Mitglied des BBV-Kreisvorstandes, 1987 Stellvertreter Gerd Sonnleitners. 1992 beerbte er diesen im Amt. Hauptzielrichtung war, die Einheit zwischen den verschiedenen Wirtschaftsformen im Bayerischen Wald und den intensiven Ackerbaugebieten zu forcieren. Seine Sachkenntnisse machte sich der BBV auf Landesebene zunutze, 1997 wurde er Vize-Vorsitzender des Fachausschusses „Neue Einkommensquellen“.

1979 bis 1980 war der agile Schwarzhöringer zudem im Aufsichtsrat der Ostbayerischen Milchwerke. In diese Zeit fiel die Neuerung der Milcherfassung – Lieferung mittels Tankwagen anstatt Kannen. Danach wechselte er für fünf Jahre in den Vorstand der Milchwerke. Als stellvertretender Vorstandsvorsitzender von 1985 bis 2000 trug er mit Verantwortung für richtungweisende Entscheidungen, die die Existenz der Ostbayerischen Milchwerke sicherten. Seine ausgeprägten Kenntnisse im Bereich Milchwirtschaft und Rinderhaltung brachte Sepp Endl in den Landesvorstand des Milchprüfrings von 1976 bis 1984 ein. Wie geschätzt der „Meister ohne Meisterprüfung“ war, zeigte sich bei seiner Mitarbeit bei den Vorbereitungslehrgängen für landwirtschaftliche Meister bei der Regierung von Niederbayern.

Sein Engagement auch außerhalb der beschriebenen Bereiche prädestinierte den für die Allgemeinheit offenen Ehrenamtsträger zu einer Schöffentätigkeit beim Landgericht Passau. Sein fortschrittliches Gedankengut brachte er auch als Vorstandsmitglied in den Maschinenring Buchhofen ein. Viele Jahre war Endl auch die Gallionsfigur der Albersdorfer Jagdgenossenschaft, warb erfolgreich für gegenseitiges Verständnis von Bauern und Jägern, ging aber auch Auseinandersetzungen nicht aus dem Weg, eine Verschlechterung der Jagdsituation zum Beispiel nach dem Ausbau der Autobahn A3 nicht hinnehmend. Schließlich ist noch ein besonderes Steckenpferd Josef Endls zu nennen: die Feuerwehr Schwarzhöring. Über vier Jahrzehnte war er Vorsitzender „seiner“ Wehr.

In Würdigung seiner herausragenden Verdienste um das Allgemeinwohl verlieh ihm die Marktgemeinde Windorf 2006 die Bürgermedaille. Am 28. Januar 2011 erhielt er in Landshut das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Auszeichnungen

Literatur