Josef Pscheidl
Josef Pscheidl, genannt Weberseppensepp, (* 15. Oktober 1904 in Gutwasser; † 21. Februar 1982 in Regen) war ein Regener Heimatschriftsteller und -dichter. Gemeinsam mit seiner Frau Maria Pscheidl-Krystek schuf der „Krippenvater“ die Pscheidl-Krippe.
Leben und Wirken
Josef Pscheidl wurde am 15. Oktober 1904 in Weberhäuschen im St.-Gunter-Dorf Gutwasser (Nr. 43) als Sohn von Josef Pscheidl (Häusler in Gutwasser 43, Böhmerwald) und seiner Frau Maria Löffelmann, gebürtig aus Glaserwald 204 geboren. Sein Vater ist der Sohn von Johann Pscheidl (Häusler in Boschau 18) und Theresia Janko aus (Hinterhäuser 31), seine Mutter Maria Löffelmann ist die Tochter des Wenzel Löffelmann (Hufschmied in Glaserwald 204) und der Thekla Felzmann aus (Oberkörnsalz 6 bei Hartmanitz)
Seine Tante, die alte Fischerin vom Glaserwald erzählte ihm die ersten Märchen und Waldgeschichten. Pscheidl ist ein Nachkomme aus dem uralten Geschlechte der Freibauern vom Pscheidlhof im Kocheter Gericht. Er besuchte die Volksschule in seinem Heimatort und wollte gerne Geistlicher werden, aber im Weberhäusl war das Geld knapp. So wurde er Leinenweber und blieb diesem Beruf bis zu seinem 30. Lebensjahre treu . Während dieser Zeit versuchte er sich schon im Dichten. Das Bistumsblatt der Diözese Budweis, das Wochenblatt „Landbote“ druckte seine Waldgeschichten ab und später zählte auch die Kalenderfirma Steinbrener in Winterberg zu denen die seine Geschichten abdruckten. Da die Leinenweberei langsam weniger wurde, reiste er als Devotionalienhändler der Fa. Steinbrener durch den ganzen Böhmerwald. Auch im Bayerischen war er gern gesehen.
Er war ein Gegner des Anschlusses und kam später ins KZ nach Dachau. Dort hat er eigenen Erzählungen zufolge mit einem Tiroler Polizeipräsidenten und mit den beiden Söhnen des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand gearbeitet. Später kam er zur Wehrmacht zur Bewachung französischer Kriegsgefangener. Nach dem Krieg konnte er nicht mehr in den Böhmerwald heimkehren, sondern fand bei einer Bauernfamilie in Vordereben bei Waldkirchen eine Bleibe. 1952 heiratete er die ebenfalls Heimatvertriebene Krippenkünstlerin und Stoffbildhauerin Maria Krystek. Unter ihren kundiger Hand entstand unter anderem die heute so benannte Pscheidl-Krippe in Regen.