Joseph Conrad Pfahler

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Dr. Joseph Conrad Pfahler im Jahr 1870

Dr. Joseph Conrad Pfahler (auch: Pfaller; * 9. März 1826 in Spalt, Mittelfranken; † 9. Dezember 1887 in München) war ein katholischer Theologe und Politiker (Patriotenpartei, Zentrum).

Leben und Wirken

Ab 1840 besuchte er das Gymnasium in Eichstätt und war Zögling des dortigen Bischöflichen Knabenseminars. Nach dem Abitur studierte er von 1847 bis 1852 Philosophie und Theologie am Bischöflichen Lyzeum Eichstätt und wurde hier 1852 zum Priester geweiht. Nach seelsorgerlichen Aushilfstätigkeiten war er 1852/1853 Dozent für Philologie und 1853 bis 1860 Professor für Philologie und Allgemeine Geschichte am Lyzeum Eichstätt, zeitweise auch für Archäologie. 1855 wurde er zum Dr. phil. an der Universität Würzburg promoviert. 1860 bis 1862 war er Professor für Kirchenrecht und 1860 bis 1863 für Kirchengeschichte am Lyzeum Eichstätt; in Überschneidung fungierte er 1862 bis 1867 als Professor für die hebräische Sprache am Lyzeum Eichstätt und zugleich 1863 bis 1867 als Professor für Biblische Wissenschaften.

1867 gab er seine Lehrtätigkeit auf und wurde Stadtpfarrer in Deggendorf. Als Stadtpfarrer war er zugleich Inspektor der Königlichen Präparandenschule. 1869/1870 unternahm er Agitationsreisen für den Bayerisch-Patriotischen Bauernverein Deggendorf und war 1869 bis 1887 Abgeordneter der Patriotischen Partei im Bayerischen Landtag. Dort hatte er 1876 bis 1887 den Vorsitz im Eisenbahnausschuss inne und erwarb sich Verdienste um den Bau der Bahnstrecke Landshut-Bayerisch Eisenstein. 1871 gründete er den Deggendorfer Donauboten. Ein Jahr später verlieh ihm Deggendorf die Ehrenbürgerwürde. 1876 bis 1887 war er Dekan des Priesterkapitels Deggendorf. 1884 kaufte er den barocken Hochaltars des Eichstätter Domes, der einer Neugotisierung weichen musste, für die Stadtpfarrkirche Deggendorf. 1885 verkaufte er seinerseits den Barockaltar der Deggendorfer Geiersbergkirche nach Disentis in Graubünden. 1881 bis 1884 war er Reichstagsabgeordneter der Zentrumspartei für den Wahlkreis V Niederbayern. In München gestorben, wurde er am 13. Dezember 1887 in Deggendorf bestattet. Auf einer Gedenktafel in der Pfarrkirche Deggendorf wird er als „Restaurator und Wohltäter der sämtlichen Kirchen in Deggendorf“ gewürdigt. In Deggendorf ist die Dr.-Pfahler-Straße nach ihm benannt.

Weblinks