Joseph Nömaier

Joseph Karl Nömaier (* 17. September 1831 in Halsbach; † 12. Dezember 1912 in Altötting) war 32 Jahre lang Pfarrer in Kößlarn und überdies vor allem für seine Arbeit am Theater bekannt.

Leben und Wirken

Nömaier, der auch einige Bilder malte, wurde 1854 zum Priester geweiht. Danach war er zunächst in Zeilarn und Erlbach tätig. Am 2. Januar 1879 kam er aus Erlbach, wo er Expositus war, nach Kößlarn. 1880 rekrutierte er aus den Reihen der örtlichen Feuerwehrleute eine Theatergruppe. Beim Bühnenbau malte Nömaier die Kulissen selbst, angeblich auch die Vorhänge.

Neben künstlerischem Talent war Nömaier vor allem als Autor tätig: Er schrieb das Weihnachts-Volkstheaterstück „Die beiden Freunde – oder das Wiedersehen in der Christnacht“, nur das Komponieren der Musikstücke überließ er einem Lehrer. 1880 wurde es uraufgeführt. Den Menschen gefiel es, und so wurde die nächsten neun Jahre immer ein neues Stück von Pfarrer Nömeier geschrieben und inszeniert. Auch die Presse war Nömaier wohlgesinnt und lobte seine Stücke. Religiös-konservative Dorfbewohnerinnen denunzierten Nömaier schließlich beim Bischof in Passau. Unerwarteterweise fand jedoch auch dieser Gefallen an Nömaiers Stücken. Nömaier legte beim Entwerfen der Kulissen und der historischen Kleider für seine Theaterstücke große Liebe zum Detail an den Tag, was vom Publikum mit Bewunderung registriert wurde.

1911 ging Pfarrer Nömaier in Rente und zog sich nach Altötting zurück, wo er ein Jahr später starb.

Im April 2010 wurde im Kößlarner Kirchenmuseum eine Ausstellung mit Nömaiers Gemälden eröffnet, darunter z.B. ein Bild von der Pfarrkirche in Halsbach und weitere Lanschaftsmalereien.

Literatur

• Gerold Zue: Der Pfarrer von der Theaterbühne In: Passauer Neue Presse vom 17. September 2011 (S. 22)