König-Karlmann-Gymnasium Altötting

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Das König-Karlmann-Gymnasium ist ein Gymnasium in der Kardinal-Wartenberg-Straße in Altötting. Es hat seinen Namen nach dem ostfränkischen König Karlmann.

Geschichte

In Zusammenhang standen die Gründung des König-Karlmann-Gymnasiums und ein Besuch der Mitglieder des Bayerischen Landtags und des Bayerischen Senats 1970 in Altötting. Grund für das große Aufheben, das um den Besuch gemacht wurde, war die Hoffnung auf die Übernahme des Gymnasiums durch den Freistaat. Tage zuvor wies Landrat Seban Dönhuber die Bevölkerung des Landkreises auf das Ereignis hin. Zusammen mit Karl Lutz, seinem Stellvertreter und Kreisredakteur des Alt-Neuöttinger und Burghauser Anzeigers und dem späteren Staatsminister Gerold Tandler war er einer der Hauptinitiatoren für die Gründung eines weiteren Gymnasiums in der Landkreismitte.

Er rief alle Bürger auf, sich an den Straßen, die die Busse mit den Abgeordneten und Senatoren nutzen, zu versammeln und den Gästen zuzujubeln. Die Kinder sollten sogar Fähnchen schwenken.

Am Tag des Besuchs, dem 9. Juli 1970, erschien ein Sonderdruck der Heimatzeitung mit einem Grußwort des Landrats und einem Artikel von Kreisredakteur Karl Lutz über die Bedeutung des Besuchs für den Landkreis und einer Begrüßung der hohen Gäste.

Dem Vorkämpfer für ein Gymnasium in der Landkreismitte fiel aber erst nach Abschluss des Besuchs auf, dass ausgerechnet auf der Lokalseite mit dem Aufruf des Landrats und seiner eigenen Schilderung der Verbundenheit Altöttings mit den Regierenden ein Leserbrief platziert war. Er trug den Titel „Jubeln und Fähnchenschwenken als Schulfach“ und wurde von den früheren ANA-Redakteuren Georg Friedrich Exner und Herbert Burger veröffentlicht.

Der Leserbrief

Lutz sah durch den Leserbrief die Möglichkeit in Gefahr, dass der Freistaat in Altötting ein Gymnasium gründet. Der Leserbrief machte sich über die Obrigkeiten lustig. Die beiden Verfasser waren von einer destruktiven Kritik weit entfernt. Die Reaktion der Besucher ist nicht überliefert. Dass die Übernahme des Kreisgymnasiums durch den Freistaat etwas mit dem Leserbrief zu tun hatte, ist unwahrscheinlich.

Auszüge

  • Wie sehr sei doch die Welt seit Kaiser Neros Zeiten, als bei Besuchen von Senats- und Regierungsmitgliedern in abgelegenen Teilen des Imperiums noch mit Fell- und Tuchfetzen gewinkt und gejubelt wurde, auf den Hund gekommen. Zum anstehenden Besuch müssten die Schulkinder heutzutage mit Papierfähnchen und Jubel an den Straßen Spalier stehen.
  • Vor ihrem ersten Jubeleinsatz müssen einige grundsätzliche Fragen geklärt werden: „Bei welchen Personen, unter welchen Umständen und bei welcher Gelegenheit soll exakt unser Jubel einsetzen? Gilt die Jubel- und Spalieraufforderung auch angesichts des Ministerpräsidenten, der auf einem Fahrrad des Wegs kommen sollte? Beginnt der Jubel auf Bezirks- oder Landes- oder gar schon auf Kreis- und Gemeindeebene?“
  • Vorschläge für künftig einwandfreies Jubeln
    • Statt Turnen, Rechtschreiben oder Lesen sollte von der 1. Klasse an spontanes Jubeln, Fähnchenschwenken und Spalierstehen als ordentliches Unterrichtsfach eingeführt werden.
    • Je nach Wichtigkeit des Besuchers bzw. Anlasses: Verpflichtung von Gastjublern
    • Weitere Formen der Devotion könnten sein: Orientalischer Fußkuss nach vorherigem Werfen in den Staub, untertänigstes Handlecken oder Beräuchern mit Weihrauch und Darbringen von Myrrhe.

Literatur