KZ-Außenlager Plattling

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Dieser Artikel bedarf einer Überarbeitung.
Dieser Artikel wurde als überarbeitungswürdig markiert. Die Gründe dafür können Sie ggf. auf der Diskussionsseite nachlesen. Bitte helfen Sie mit, den Artikel zu überarbeiten und zu aktualisieren. Danach können Sie diese Kennzeichnung entfernen.


Das KZ-Außenlager Plattling ist eines von 90 Außenlagern des KZ Flossenbürg und wurde in der Endphase des Krieges gegründet, am 20. Februar 1945.

Todesopfer

Die Zahl der Todesopfer ist bis heute ungewiss: In den sogenannten Nummernbüchern sind 40 Todesfälle verzeichnet, wohingegen die 3. US-Army 187 Tote in Massengräbern vorgefunden hat. Das Außenlager Plattling Ulrich Fritz von der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg spricht von einer „Verzweiflungsaktion der Nazis“. Die Unterkunfts- und Versorgungsbedingungen waren sehr schlecht, die Sterberate hoch.

Häftlinge

500 Häftlinge, darunter etwa 300 Juden, wurden zunächst in der alten Knabenschule untergebracht, ein Teil von ihnen etwa drei Wochen später in der Ziegelei in Höhenrain. Sie mussten unter der Leitung der Organisation Todt auf dem Flugplatz (heutiges Industriegebiet), der für den Einsatz von Düsenjägern umgebaut werden sollte, Erdarbeiten verrichten. Später führten sie auch Straßenbau- und Bombenräumarbeiten durch. Unterernährung, Misshandlung und Krankheiten bestimmten ihren Alltag. An die abgemagerten Menschen in ihrer gestreiften Häftlingskleidung erinnert sich auch der Plattlinger Theo Krümpel (79). „Es war fürchterlich.“ Seine Abschlussklasse war die einzige, die die Knabenschule nicht räumen musste. Tür an Tür mit den Opfern. „Ich habe hin und wieder ein Stück von meinem Roggenschüberl abgegeben, auch wenn das strengstens verboten war“, erzählt der 79-Jährige.

52 SS-Wachmannschaften gab es im Außenlager Plattling, das Kommando führte Erich Sörensen. Am 24. oder 25. April 1945 wurde das Lager evakuiert. Die Kranken blieben zurück, die anderen marschierten Richtung Süden. Die Befreiung durch amerikanische Truppen folgte. 1976 stellte die Staatsanwaltschaft München I die Ermittlungen ergebnislos ein.

Denkmal

Ein Denkmal auf dem Friedhof St. Jakob erinnert an sie und an die deportierten jüdischen Bürger. Damit das Geschehene nicht in Vergessenheit gerät, gibt es seit Oktober 2010 im KZ Flossenbürg die Dauerausstellung „was bleibt - Nachwirkungen des Konzentrationslagers Flossenbürg“. Auch Plattling wird in dieser Dokumentation thematisiert - als ein Beispiel für Ehrenfriedhöfe. „Diese sind im Auftrag der amerikanischen Besatzung für Opfer von Todesmärschen und den Außenlager des KZ Flossenbürg angelegt wurden“, so Kathrin Helldorfer von der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Der Ehrenfriedhof befand sich auf dem Gelände der heutigen Sparkassenfiliale West. Er wurde 1957 aufgelassen, die Gräber sind heute in Flossenbürg.

Siehe auch

Literatur