Kaiserplatz Hauzenberg

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Einmalige Atmosphäre: Auf dem Kaiserplatz in Hauzenberg tummelten sich regelmäßig über 2000 Zuschauer. (Foto: Archiv FC Sturm)

Der legendäre Kaiserplatz in Hauzenberg, wo der FC Sturm einst um Punkte kämpfte, musste weichen, weil der Club den Aufstieg schaffte.

Geschichte

„Damals waren bei den Spielen regelmäßig über 2000 Zuschauer dabei“, erinnerte sich Schopper, der ehemalige Torschützenkönig des FC Sturm. Eine einfache Steinmauer hatte den Sandplatz umgeben, einzelne Abschnitte davon stehen noch heute. Der Platz bekam seinen Namen von einer Hauzenberger Polsterei, die zur damaligen Zeit direkt neben dem Platz produzierte.

Seit den 30er Jahren nutzte der im Jahr 1919 gegründete Fußballverein den Kaiserplatz für Training und Spiele. Um eine bespielbare Ebene zu kreieren, wurde das Gelände extra aufwändig aufgeschüttet. Spiele des FC Sturm zur damaligen Zeit glichen einem Spektakel. „Außer Passau konnte im Umkreis kein Verein annähernd solche Zuschauerzahlen vermelden wie Hauzenberg“, erzählt Franz Schopper. Bei den Duellen mit dem Rivalen aus der Dreiflüssestadt wurden zum Teil über 3000 Zuschauer gezählt. „Es ging immer hoch her, die Zuschauer standen dicht gedrängt und sogar auf dem Balkon eines angrenzenden Wohnhauses.“ Der Fußballplatz war nur über einen schmalen Eingang zugänglich, dort wurde an Spieltagen auch der Eintritt kassiert. Für das leibliche Wohl der Fans sorgte ein Kiosk direkt am Spielfeldrand, der Blick auf den Staffelberg bot eine herrliche Aussicht.

Ende des Fußballplatzes

Letztendlich war es der große Erfolg des Vereins, der das Ende des Kaiserplatzes besiegelte. In der Saison 1964/65 belegten die Hauzenberger Rang 1 in der Bezirksliga Niederbayern und waren somit berechtigt, in die Landesliga aufzusteigen. „Die Landesliga war zu der Zeit die 4. Liga und man musste Auflagen erfüllen, um dort zu spielen“, erklärt Schopper. Der nur etwa 80 Meter lange Kaiserplatz erfüllte die Norm nicht, der Verein bekam einen neuen Platz oberhalb des heutigen Staffelberg-Stadions. Das Gelände des Fußballplatzes wurde verkauft, es entstanden Wohnhäuser und das ehemalige Hauzenberger Fernmeldeamt.

Zum letzten Spiel auf dem legendären Platz erschienen nochmals über 1000 Zuschauer - und sie sahen, wie Franz Schopper den letzten Treffer auf dem ehrwürdigen Terrain erzielte. Der Torjäger traf in der 82. Minute zum 3:3 gegen den TV Schierling.

Heute

Von einem Fußballplatz ist hier, mitten im Zentrum von Hauzenberg, nichts mehr zu sehen. Heute stehen auf dem Platz einige moderne Wohnhäuser, mehrere Parkmöglichkeiten und ein Abstellplatz eines Unternehmens.

Literatur