Kapelle St. Florian (Kelchham)

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Die Kapelle St. Florian in Kelchham.

Die Kapelle St. Florian (ugs. auch Kelchhamer Kapelle) ist eine 1984 errichttete, katholische Kapelle in Kelchham bei Thyrnau im Landkreis Passau. Zuvor befand sich an dieser Stelle schon eine hölzerne Kapelle, die 1868 erbaut worden war.

Geschichte

Ursprüngliche Kapelle

Bei der Säkularisation im Jahre 1803 wurden in den folgenden Jahren nach der Aufhebung und dem Abbruch vieler Kirchen wertvolles Kirchengut verschleudert. Die christliche Landbevölkerung versuchte zu retten was möglich war. So entstanden in dieser Zeit in den meisten Dörfern Kapellen, wo man das gerettete Kirchengut aufbewahrte und so eine Stätte zum Beten, gerade für ältere Menschen, schuf. Diese Andachtsstätten oder kleine Kapellen baute man bescheiden aus Holz. Auch die Dorfbewohner von Kelchham erbauten sich in der Mitte des Ortes eine solche Kapelle.

In einem Schreiben vom 5. November 1868 des königlichen Bezirksamtes Passau an das katholische Pfarramt Thyrnau wurde die Errichtung einer Kapelle in Kelchham genehmigt. Das Bischöfliche Ordinariat Passau gab im Schreiben vom 7. Dezember 1868 seine oberhirtliche Genehmigung, worin es hieß:

„Wir vernachrichtigen hiemit dem Pfarramte Thyrnau, daß wir auf vorgängige Mitteilung seitens der königlichen Regierung von Niederbayern zu dem beabsichtigten Bau einer Kapelle in Kelchham unsere oberhirtliche Zustimmung erklärt haben und beauftragen nunmehr dasselbe seinerseits darüber zu wachen, daß die neue Kapelle allnächtlich ordentlich abgesperrt bleibe, daß darin weder ein Opferstock angebracht, oder unpassende oder unkirchliche Bilder und Statuen aufgestellt werden.“

Im Jahre der Erteilung der Genehmigung zum Bau der Kapelle in Kelchham 1868 erhielt die Pfarrei Thyrnau mit H.H. Pfarrer Josef Kapfhamer einen neuen Pfarrherrn. Ob nun Pfarrer Kapfhamer oder ein Vertreter des Bischöflichen Ordinariats aus Passau die Segnung der neuerbauten Kapelle vorgenommen hat ist aus den spärlichen Unterlagen nicht ersichtlich.

Neubau 1984

Nachdem mit den Jahren der Zahn der Zeit die kleine Kapelle immer unansehnlicher und baufälliger werden ließ und sie dem Verfall nahe war, entschloss man sich in den 1980ern zu einem Abriss, gegen den das Landesamt für Denkmalpflege keine Einwände hatte. Dem Abriss sollte ein Kapellenneubau folgen. Zur Finanzierung der neuen Kapelle trugen die Kelchhamer mit Spenden in Höhe von 7.000 DM bei. Außerdem legten die Dorfbewohner auch selbst eifrig Hand an beim Bau der Kapelle. Ein besonderes Verdienst bei der Fertigstellung hat sich Franz Bauer sen. († 2014) aus Kelchham erworben, der als Initiatior und Motor des Neubaus bezeichnet werden kann. Das Bischöfliche Ordinariat Passau gab einen Zuschuss von 7.000 DM und das Landesamt für Denkmalpflege beteiligte sich mit 6.000 DM an der Instandsetzung der restaurierungsbedürftigen Figuren.

Unter großer Beteiligung der Pfarrgemeinde wurde am 14. Juni 1984 die neue Kapelle St. Florian feierlich geweiht. Den Weihegottesdienst feierte Domdekan Max Thurnreiter, assistiert von Geistl. Rat Valentin Horner aus Thyrnau und Pfarrer Hans Schiermeier aus Kößlarn, einem gebürtigen Kelchhamer, bei strahlendem Sonnenschein unter freiem Himmel inmitten des festlich geschmückten Dorfes. Für die musikalische Gestaltung sorgte der Thyrnauer Kirchenchor unter der Leitung von Chorleiter Hans Eichinger mit der Messe in G-Dur von G.R. Casali und Werken von Giovanni Croce, Felice Aneria, Pitoni und F.X. Witt.

Ausstattung

Das Inventarverzeichnis zur Kapelle umfasst laut Bistumsarchiv Passau:

14 Kreuzwegstationen; Ein großes Marienbild; Die Figuren „Maria mit dem Kind“, „Hl. Florian“, „Hl. Nepomuk“, „Der Auferstandene“, „Zwei große und ein kleiner Engel“, „Eine Muttergottesstatue“ und „Ein großes Kreuz“; Vier große und vier kleine Kerzenleuchter, gestiftet von Frau von Lingen; Ein Kelch mit Patene; Corporale; Pala; Zwei Lektorenbücher; Kleines Messbuch; Kännchen mit Teller; Lavabo-Tüchlein; Paramente; Schultertuch; Abe; Zwei Stolas; Zwei rote Läufer; Glocke mit elektrischem Geläute (installiert von Alfred Schiermeier über Firma Perner);

Galerie

Literatur