Karin Trautner
Karin Trautner (* 5. Juli 1940; † 13. Februar 2016) war eine Passauer Sozialbetreuerin, Gewerkschafterin und Stadträtin. Im Rahmen ihres langjährigen politischen und ehrenamtlichen Wirkens hat sie sich vor allem für die sozialen Belange der Passauer Bürger eingesetzt.
Leben und Wirken
Karin Trautner stammte aus Rehau in Oberfranken. Nach Schul- und Berufsausbildung war sie bis 1971 zunächst als Textilfachfrau, dann bis zu ihrer Pensionierung als Sozialbetreuerin bei der Deutschen Bundesbahn angestellt. Schon im Beruf zeigte sie sich als Mensch, der gerne für andere da ist. Sie engagierte sich gewerkschaftlich, war Personalrätin und Mitglied im Bezirkspersonalrat der Gewerkschaft der Eisenbahn- und Verkehrsgesellschaft, jahrelang auch im Beirat des Hauptvorstands der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands.
Als Gewerkschafterin lag ihr politisch die SPD nahe – von 1990 bis 2002 hat sich Trautner in Passau als Stadträtin eingebracht, war unter anderem im Verwaltungs- und Personalausschuss und dem Werksausschuss Seniorenstift Stadt Passau vertreten, im Rettungszweckverband, als Verbandsrätin beim Landestheater Niederbayern, bei den Stadtwerken im Aufsichtsrat, bei der Städtischen Musikschule und dem St.-Johannis-Spital. Vor allem die Innstädter wussten sich von ihr stets gut vertreten: Engagiert ging sie die Probleme im Stadtteil an, scheute dabei auch Konflikte in der eigenen Partei nicht.
Dass Karin Trautner viel mehr war als eine bloße „Stadtteilrätin“, dafür sorgte ihre enorme Fähigkeit zur Empathie, ihr Wille, Zeichen zu setzen gegen soziale Ungerechtigkeit. Gerade auch die Bewohner des St.-Johannis-Spitals lagen ihr am Herzen, als ehrenamtliche Verwaltungsrätin war sie Ansprechpartnerin für die Senioren und Bindeglied zwischen Verwaltung, Personal und Heimbewohnern. Darüber hinaus engagierte sie sich früh schon beim Sozialverband VdK, übernahm 1995 den Vorsitz im Ortsverband Innstadt, war Beisitzerin im Kreisvorstand und stellvertretende Kreisvorsitzende vom Sozialverband VdK Passau. Persönlich kümmerte sie sich um Details des vielfältigen Ausflugsprogramms, organisierte bunte Abende für ihre Mitglieder – und setzte sich mit Nachdruck dafür ein, dass auch jeder ihrer „Schützlinge“ zu seinem Recht kam.
Eine schwere Erkrankung hatte Trautner in den letzten Monaten immer wieder eingebremst, doch der Lebensmut blieb ihr erhalten, sie war guter Dinge, wenn sie zwischen Behandlungsphasen in der Stadt unterwegs war. Im Alter von 75 Jahren erlag sie am 13. Februar 2016 ihrer schweren Erkrankung.
Auszeichnungen
- Ehrenring der Stadt Passau (2002)
- Bundesverdienstkreuz am Bande (2015)
Literatur
- Wolfgang Lampelsdorfer: Abschied von einer Kämpferin. In: Passauer Neue Presse vom 17.02.2016 (S. 19)
