Karl III. Reichsgraf von Ortenburg

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Karl III. Reichsgraf von Ortenburg (* 2. Februar 1715 in Ortenburg; † 1. März 1776 ebenda) war der einzige Sohn von Graf Johann Georg von Ortenburg und dessen zweiter Gemahlin Prinzessin Maria Albertina von Nassau-Saarbrücken, der zum Erwachsenenalter heranwuchs. Er entstammte dem niederbayerischen Adelshaus Ortenburg. Nach dem Tod seines Vaters 1725 übernahm Johann Georg nominell die Regentschaft, bis zu seiner Volljährigkeit im Jahre 1739 jedoch unter der Vormundschaft seiner Mutter.

Leben und Wirken

Karl III. wurde am 2. Februar 1715 in Ortenburg, der reichsunmittelbaren Grafschaft, geboren. Nachdem sein Vater mit nur 39 Jahren verstarb, wurde Karl als 10-jähriger 1725 nominell Reichsgraf von Ortenburg. Seine Vormundschaft erhielt seine Mutter Prinzessin Maria Albertina von Nassau-Saarbrücken. Diese versuchte für die Ortenburger Bevölkerung das Bayerische Bürgerrecht zu erlangen. Obwohl sich sogar der Landshuter Vizedom dafür einsetzte, kam es nicht dazu.

Am 5. Mai 1739 übernahm Karl III. mit erreichen der Großjährigkeit die Regierung Ortenburgs. Die Belehnung mit der Grafschaft fand durch die Reichsvikare Kurfürst Karl Albrecht von Bayern und Kurfürst Karl Philipp von der Pfalz am 24. Oktober 1741 statt. Der Beginn seiner Amtszeit war vom Österreichischen Erbfolgekrieg überschattet. Karl musste den Heeren Durchzugs- und Stationierungsrecht in der kleinen Grafschaft gewähren. 1751 beendete er den 1703 begonnenen Umbau der Ortenburger Marktkirche durch Fertigstellung des Kirchturms mit Zwiebelhaube. Die Kosten der Arbeiten betrugen 870 Gulden. Karl III. verstarb am 1. März 1776 in Ortenburg. Er wurde in der evangelischen Grablege in der Marktkirche zu Ortenburg beigesetzt.

Bemerkenswertes

Aus seiner Ehe mit Louisa Sophia Wild- und Rheingräfin zum Stein entsprangen 14 Kinder. Die stellt bis heute die größte Nachkommenszahl im Hause Ortenburg dar. Lediglich sein Vorfahr Sebastian I. hatte mit 13 ähnlich viele Kinder.

Nachkommen

Karl III. war mit Louisa Sophia Wild- und Rheingräfin zum Stein verheiratet. Aus dieser Ehe entstammen folgende Kinder:

Literatur

  • Stefan Wild: Die wichtigsten Ereignisse nach Graf Joachims Tod bis ins Jahr 1787. In: Ortenburg – Reichsgrafschaft und 450 Jahre Reformation (1563-2013), Ortenburg 2013 (S. 202-207).
  • Peter Poscharsky: Die evangelischen Kirchen in Ortenburg und Steinkirchen, 3. Auflage, Ortenburg 2012.
  • Friedrich Hausmann: Die Grafen zu Ortenburg und ihre Vorfahren im Mannesstamm, die Spanheimer in Kärnten, Sachsen und Bayern, sowie deren Nebenlinien. In: Ostbairische Grenzmarken XXXVI, Passau 1994 (S. 9-62).
  • Heinz Hans Konrad Schuster: Ortenburg nach dem Tode des Grafen Joachim. In: Hans Schellnhuber (Hrsg.): 400 Jahre Evang.-Luth. Kirchengemeinde Ortenburg 1563 - 1963, Ortenburg 1963 (S. 43-48).
  • Hans Schellnhuber: Von Krieg und Streit in alter Zeit - Ortenburgs Kriegsereignisse. In: Aus Ortenburgs Vergangenheit, Heft 1, Ortenburg 1959 (S. 3-11).
  • Carl Mehrmann: Geschichte der evangelisch-lutherischen Gemeinde Ortenburg in Niederbayern - Denkschrift zur Jubiläumsfeier der 300jährigen Einführung der Reformation daselbst am 17. und 18. Oktober 1863, Landshut 1863 (Digitalisat).