Kelleranlagen Straßkirchen

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So sieht es zwischen dem Kollerwirt und dem Gutsbräu (rechts) in Straßkirchen aus. Die ehemalige Bundesstraße und die Gebäude sind fast völlig unterkellert. Foto: Heisl.
Der gleiche Blick, dieses Mal aber unter der Erde. Ein vierzig mal acht Meter großer Keller wurde als Turnhalle oder Ausstellungsraum genutzt. Foto: Heisl.

Die Kelleranlagen Straßkirchen in Straßkirchen, Gemeinde Salzweg sind ein ausgedehntes Kellersystem mit Hallen und Gängen.

Geschichte

Straßkirchen beherbergte eine eigene Brauerei, die Carl Hellmannsberger hieß. Er ist ein Urgroßvater von Christian Böhm, der wiederum das Gutsbräu in Straßkirchen führt. Aus der damaligen Zeit stammen die zwei Bräuweiher, aus denen das Eis zur Kühlung gewonnen wurde, und die riesigen Kelleranlagen unter dem Ortskern Straßkirchens. Alois Koller ist Eigentümer des großen dominierenden Gebäudes gegenüber dem Gutsbesitz, in dem sich das „Gasthaus Koller“ befindet.

Hellmannsberger-Keller

In den großräumigen Kellern wurden in erster Linie Bier und das notwendige Eis eingelagert. Die Dimensionen zeigen, welche Mengen hier produziert und untergebracht wurden. Später, als die Brauerei den Betrieb einstellte, kam die landwirtschaftliche Nutzung, die in einer großen Champignonzucht gipfelte, hinzu. Damit war erst Ende der 1990er Jahre Schluss.

Koller-Keller

In den riesigen Gewölben tat sich während der Besatzungszeit eine ganze Menge. Die US-Einheiten schlugen hier ihr Fett- und Öllager auf. In den 1960er Jahren wurden die Keller dann von der Sportjugend als Turnhalle genutzt. Der größte Raum, immerhin 40 Meter lang und fast acht Meter breit, wurde mit einem Bierzeltboden von der Maidult ausgelegt und diente zum Hallenfußball.

Nicht nur in der Fastenzeit fanden in diesem Keller üppige Bierfeste statt. Leider beendeten, nachdem noch eine Geweihschau und eine Brieftaubenschau in den Katakomben stattgefunden hatte, Bauvorschriften und mangelnde Toilettenanlagen im Untergrund Nutzungen.

2010

Die meisten der rund zehn, teilweise doppelstöckigen, Keller liegen brach, einige wurden auch zugefüllt. Nur Gutsbesitzer Christian Böhm nutzt seinen Teil für die Hausbrauerei.

Nach dem Leitbild der Gemeinde Salzweg zur Agenda 21 soll die Historie und die Natur den Besuchern näher gebracht werden. Der Agenda-Arbeitskreis hat deshalb beschlossen, die Einrichtung eines Naturlehrpfades voranzutreiben, in den auch das historische Gut mit dem Gutsbräu und alle Kelleranlagen eingebunden werden soll.

Literatur