Kettensteggebäude (Passau)

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Blick auf den Eingangsbereich des Kettensteggebäudes von der Bräugasse aus.

Das Kettensteggebäude ist ein Gebäude aus dem 19. Jahrhundert in der Altstadt von Passau (Bräugasse 13). Es wurde einst als Salzstadel, später als Kopf- und Durchgangsbau für die Kettenstegbrücke genutzt. Heute beherbergt es ein Studentenwohnheim.

Geschichte

Die Kettensteggebäude stammt im Kern aus dem 16. Jahrhundert und wurde bis 1829 als Salzstadl genutzt. Es wurde 1869 von der Stadt erworben und im selben Jahr unter der Leitung des Baumeisters Johann Seidel, dessen Namen über dem großen Fenster im mittleren Bau verewigt ist, umgebaut und als Kopf- und Durchgangsbau für die erste Kettenstegbrücke Deutschlands miteinbezogen. Seither hat das Haus seinen jetzigen Namen.

Die Kettenstegbrücke sollte den Passauern als Fußgängerbrücke von der Altstadt zum Ilzstadt-Durchbruch dienen. 1893 erweiterte man neben der Passage die Wohnung des Mauteinnehmers. Jedoch zeigten sich bereits 1897, als die Brücke in das Eigentum der Stadt überging, starke Schäden in den Ankerschächten. Deshalb begannen ab Sommer 1900 die Bauarbeiten für die Prinzregent-Luitpold-Brücke. Die Kettenstegbrücke wurde 1910 abgerissen.

Das westliche Obergeschoss wurde 1912 zur anschließenden Präparandenschule hinzugenommen und entsprechend umgebaut. Am 28. Juli 1922 wurde das Gebäude aus dem Besitz der Stadt von dem jüdischen, aus Ungarn stammenden Kaufmann Sigmund Mandl erworben. Er betrieb hier eine Samengroßhandlung, doch schon ab 1923 diente das Gebäude nur noch als Lagerhaus für Sämereien. 1927 wurde das Haus für die Wäschefabrik Brüder Hönigsberg adaptiert, die einen Teil des Gebäudes gepachtet hatten.

1942 und 1948 bis 1949 gab es in allen Geschossen umfangreiche Umbauten für Wohnzwecke. Von 1978 bis 1986 wurde das Kettensteggebäude gemeinsam mit seinen beiden benachbarten Gebäuden (Bräugasse Nr. 11 und Nr. 15) von der Wohnungsaufbau Passau GmbH durch das Architekturbüro Hanns Egon Wörlen zum Studentenwohnheim umgebaut.

Galerie

Siehe auch

Literatur

  • Peter Morsbach, Irmhild Heckmann, Christian Later, Jörg-Peter Niemeier: Denkmäler in Bayern, Band II.25 Kreisfreie Stadt Passau. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2014, ISBN 978-3-7917-2552-9
  • Anna Rosmus: Hitlers Nibelungen. Samples Verlag, Grafenau 2015, ISBN 978-3-938401-32-3

Weblinks