Kilian I. Weybeck

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Kilian I. Weybeck, Taufname Andreas (* in Arnstorf; † 16. September 1534 in Kloster Niederaltaich) war ein Benediktiner und Abt von Niederaltaich.

Leben und Wirken

Er legte am 24. Dezember 1485 die Profess ab und war zunächst Pfarrer in Spitz (Niederösterreich), das damals dem Kloster Niederaltaich gehörte. Am 11. Januar 1503 wurde er zum Abt von Niederaltaich gewählt. Sogleich führte Kilian mit Unterstützung von Bischof Wiguleus Fröschl von Marzoll die Enthaltung von Fleischspeisen sowie die alten Regeln wieder ein und gründete die Erzbruderschaft von den Sieben Schmerzen Mariae.

Bereits 1503 wurde er als Abgeordneter der Landstände zum Reichstag nach Augsburg berufen. Im Juni 1504 überfielen im Zuge des Landshuter Erbfolgekrieges Truppen Ruperts von der Pfalz das Kloster Niederaltaich. Der Aufforderung, Rupert als Herzog anzuerkennen, kam Kilian aber nicht nach. Er begab sich, nachdem Albrecht IV. mit Truppen bei Plattling erschien, zu diesem. Da er sich nicht in der Lage sah, Albrechts Forderungen nach Geld und Lebensmitteln zu erfüllen, ging er nach Vilshofen, wo er sich drei Jahre aufhielt.

Während dieser Abwesenheit stellten die Mönche des Klosters zwei Verweser und dann einen Klosterverwalter ein. Doch König Maximilian I. besuchte Kilian 1506 und übergab ihm 1507 wieder die Klosterverwaltung. Am 24. Juli 1514 begann er den Bau der beiden Türme der Klosterkirche St. Mauritius. Auch die damalige Pfarrkirche St. Magdalena wurde unter ihm renoviert und am 9. November 1522 von Weihbischof Bernhard Meurl geweiht.

Kilian I. ließ ein Archiv mit Katalog anlegen, verfasste einen deutschsprachigen Kommentar zur Ordensregel und schrieb eigenhändig ein Grundbuch. Den Besitz des Klosters erweiterte er unter anderem durch Kauf der Hofmark Aichberg, des Amthofes in Lalling und der Mühle zu Niederalteich. In öffentlichen Schreiben ließ er sich als Fürst betiteln, die Bürgerschaft des Marktes Hengersberg, der im Besitz des Klosters war, zeigte sich dennoch oft widerspenstig.

1526 nahm er am Landtag von Ingolstadt teil. Als strikter Gegner der Reformation wurde er von Papst Hadrian VI. zum Reformator der bayerischen Klöster ernannt.

Literatur

  • Hans-Michael Körner (Hg. unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Band 3 P-Z, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5
  • Joseph Klämpfl: Der ehemalige Schweinach- und Quinzingau. Eine historisch-topographische Beschreibung, 1855, Nachdruck 1993, Neue Presse Verlags-GmbH, Passau, ISBN 3-924484-73-2