Kirche Mariä Himmelfahrt (Kaikenried)

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Dieser Ausschnitt aus einer historischen Dorfansicht von Kaikenried zeigt alte (Bildmitte) und neue Kirche (links); die Aufnahme dürfte zwischen den Jahren 1961 und 1963 entstanden sein. (Foto: Niedermeier)

Die Kirche Mariä Himmelfahrt ist eine 1961 eingeweihte, katholische Kirche in Kaikenried.

Geschichte

Frühere Kapellen/Kirchen

Ein erster Antrag für den Bau einer Kapelle in Kaikenried wurde laut Archivbelegen bereits im Jahre 1739 gestellt. Man wünschte sich einen Ort für das gemeinsame Gebet für kranke Kinder, Rosenkränze oder Sterberosenkränze bei Todesfällen. Wann die Kapelle schließlich gebaut wurde ist nicht bekannt. Schriftlich belegt ist, dass es 1838 – in diesem Jahr fanden erste Landvermessungen statt – eine Kapelle in Kaikenried gab. Im Jahr 1890 wird die alte, baufällige Kapelle abgebrochen und an gleicher Stelle (neben dem Anwesen von Hamberger) eine neue, vermutlich die dritte, errichtet.

1900 wurde eine Kapellenvergrößerung vorgenommen. Die Ortsbürger verpflichteten sich, für die Unterhaltskosten aufzukommen. Auch alle Kosten für den Erweiterungsbau übernahmen, soweit diese nicht durch freiwillige Leistungen gedeckt waren, die Kaikenrieder. Im Juli 1900 erfolgte die feierliche Benediktion der Kapelle. Die Kapelle wurde zur Kirche. Vor allem auch, um für die Schulkinder werktags eine Messe abhalten zu können, hatte der Bischof die Erlaubnis dazu gegeben.

Der Zweite Weltkrieg kam und schonte auch die Kaikenrieder Kirche nicht. Die Glocken wurden abgenommen und für Kriegszwecke verwendet. Nach dem Ende des Krieges bemühte man sich um die Beschaffung neuer Glocken. 1948 wurde ein neuer Turm gebaut. Drei Kaikenrieder Bürger spendeten jeweils eine Glocke: der Schmiedemeister Johann Treml, der Gastwirt Bernhard Georg und die Kaufmannswitwe Anna Danzer.

Mit der ständigen Zunahme der Einwohnerzahlen von Kaikenried wurde die Kirche wieder zu klein. 1949 wird die Kirche abermals erweitert. Freiwillige Arbeit, Grundabtretungen von Josef Hamberger und Josef Niedermeier, viele Spenden und die finanzielle Unterstützung durch den Diözesanbischof Dr. Michael Buchberger machten die Erweiterung möglich. Der Bischof Dr. Buchberger kommt schließlich selbst, um die Kirche zu weihen.

Bau der neuen Kirche: die Aufnahme dürfte aus den Jahren 1960 oder 1961 stammen. (Foto: Niedermeier)

Neue Kirche

Die alte Kirche konnte 200 Besucher fassen. Aber durch die erneut ansteigende Einwohnerzahl von Kaikenried und den umliegenden Ortschaften wollten bisweilen bis zu 350 Besucher in die Kirche. Es wurde zunehmend über einen Kirchenneubau nachgedacht. Diese Pläne stießen aber bei den Behörden auf Widerstand, war die Kirche doch erst erweitert worden. Die Kaikenrieder wollten es aber dabei nicht bewenden lassen.

Zusammen mit dem damaligen Pfarrer von Teisnach, Hermann Dickinger, wurde im März 1957 ein Kirchenbauverein gegründet. Unter dem Vorsitz von Josef Kilger wurden Mitglieder geworben und erfolgreich Spenden von fast 45 000 Mark gesammelt. Beschlossen wurde außerdem: „Ab sofort werde an der Statue des hl. Josef eine Kerze brennen, bis eine neue Kirche zur Einweihung fertig sein wird.“ Bäckermeister Xaver Danzer stiftete den Bauplatz für die neue Kirche. Das Bischöfliche Ordinariat in Regensburg gab im Januar 1960 den Auftrag zum Bau einer neuen Kirche. Beauftragt wurde Architekt Ritz aus Viechtach. Die neue Kirche sollte 450 Sitzplätze bieten.

Im Mai 1960 erfolgte durch Domkapitular Augustin Kufner aus Regensburg die feierliche Grundsteinlegung. „Möge der Bau mit Hilfe Gottes und unter dem Schutz der Gottesmutter gelingen und die Kirche stehen zur Ehre Gottes und zum Segen der Menschen und einer glücklichen und friedlichen Zukunft“ stand auf dem Pergament, das in den Grundstein eingemauert wurde. Am 30. November 1960 wurde Richtfest gefeiert.

Im August 1961 wurde die Weihe der neuen größeren Kirche Mariä Himmelfahrt zwei Tage lang groß gefeiert. „Nun steht das neue Gotteshaus, die Werkleut zogen eben aus, wir warten schon seit langer Zeit, dass es der fromme Bischof weiht. Mit ihm zieht Christus selber ein, es soll ja seine Wohnstatt sein.“ Drei Kaikenrieder Mädchen begrüßten mit diesem Gedicht Weihbischof Josef Hiltl zur Weihe der Kirche im Jahre 1961.

Hiltl konsekrierte feierlich die neue Filialkirche Kaikenried. Segnend umschritt der Weihbischof das Gotteshaus, mit dreimaligem Klopfen des Stabes erbat er Einlass, Weihehandlungen in der Kirche und ein feierliches Pontifikalamt schlossen sich an. Da die Kirche bei ihrer Weihe noch keine Glocken hatte, wurden im Juli 1962 schließlich noch vier Glocken geweiht. Alle vier Glocken waren wiederum gespendet worden: Krieger- und Reservistenverein Kaikenried, Firmen, die am Bau der Kirche beteiligt waren, Witwe Barbara Debl und Spenden der Allgemeinheit. Bald darauf wurde mit dem Abbruch der alten Kirche begonnen.

Literatur