Kirche Mariä Himmelfahrt und Hl. Quirin (Thundorf)

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Außenansicht der Pfarrkirche
Das Kircheninnere
Historische Innenansicht

Die Kirche Mariä Himmelfahrt und Hl. Quirin ist eine katholische Pfarrkirche in Thundorf, einem Ortsteil von Osterhofen im Landkreis Deggendorf.

Geschichte

Das frühere Nutzungsrecht

Die alte Siedlung Thundorf, die über Jahrhunderte dem Nutzungsrecht der Benediktinerabtei Niederaltaich als Hofmark unterstand, wurde nahe eines böhmischen Handelsweges angelegt und erstmals im Jahre 833 genannt. Damals verlieh Kaiser Karl III. den lebenslangen Nießbrauch an einen Priester namens Richard und einen Mönch Rico von Niederaltaich. Nach deren Tod ging das Nutzungsrecht auf die Abtei über.

Die schwierigen Zeiten

Kriege und Zerstörungen machten auch vor dem kleinen Donaudorf nicht halt. 907 und 1226 wurde es geplündert, in Schutt und Asche gelegt. Ebenso raffte die 1626 eingeschleppte Pest die Dorfbewohner bis auf drei Personen hinweg. Nicht zu vergessen sind das Leid unter dem österreichischen Erbfolgekrieg 1740/48 und die immer wiederkehrenden Hochwasser.

Die Verwaltung

Bereits 1148 stellte Papst Eugen III. dem Kloster einen Schutzbrief aus, in dem die Kirche Thundorf erstmals Erwähnung fand. Ursprünglich gehörte sie wie die Kirchen Aicha/D. und Niedermünchsdorf zur Pfarrei Schwarzach bei Hengersberg. Nach Abtrennung von dieser 1261 wurde Thundorf von der an der Donau gegenübergelegenen Benediktinerabtei Niederaltaich betreut.
Zeitweise lebte vom frühen Mittelalter an ein Mönch als Verwalter auf dem klösterlichen Anwesen der Thundorfer „Klosterschwaig“. Neben der Glaubensverbreitung galt sein Tun der Abteiversorgung mit Lebensmitteln.

Die Renovierung

Im Wandel der Zeit entwickelte sich der Mittelpunkt des Dorfes stetig. Mit dazu bei trugen vor allem die Wallfahrer aus dem östlichen Raum Bayerns und aus Böhmen im 16. Jahrhundert. Diese verehrten in der spätgotischen Kirche die Reliquien des Märtyrers und Viehpatrons Quirin von Neuss.
Arg zu schaffen machte dem damaligen Abt Franz von Dyrnhard die Kirchenverwüstung aus dem Erbfolgekrieg: Das Gotteshaus musste danach neu ausgestattet werden. Jedoch währte die Freude über die neuen Altäre und Gemälde nicht lange. Ein Blitz schlug am 17. Juli 1755 ein, das Gotteshaus brannte bis auf die Grundmauern nieder. Auf dem Mauerwerk entstand unter Klosterbaumeister Bruder Tassilo Sternöcker, dem Hengersberger Bildhauer und Stuckateur Benjamin Streiter sowie dem Maler Franz Anton Rauscher bis 1759 das heutige sakrale Juwel in kunstvoll gestaltetem Rokokostil.

Die Erhebung zur selbstständigen Pfarrei

Von 1807 an war das Kirchdorf Thundorf der Pfarrei Niederaltaich als Filiale zugeordnet, bevor es 1873 zur Kooperator-Expositur mit eigenem Pfarrhaus erhoben wurde. Auf ein Bittgesuch des damaligen Pfarrers Peter Wimberger hin genehmigte am 7. November 1908 Prinzregent Luitpold von Bayern die Erhebung zur selbständigen Pfarrei Thundorf, welche am 15. April 1909 vom damaligen Bischof von Passau Sigismund Felix Freiherr von Ow-Felldorf in einem Festakt vollzogen wurde.

Jubiläum

Am 5. Juli 2009 feierte man gleich zwei Jubiläen an einem Tag. Vor 100 Jahren wurde Thundorf zur Pfarrei erhoben, seit 250 Jahren besteht die Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt und Hl. Quirin“. Gefeiert wurde mit Bischof Wilhelm Schraml, den früheren Seelsorgern, Vertretern der politischen Gemeinde und der Dorfbevölkerung mit einem Festgottesdienst und angegliedertem Empfang am Kirchenvorplatz.

Literatur