Kirche Mariä Unbefleckte Empfängnis (Straubing)

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Die Kirche Mariä Unbefleckte Empfängnis
Der Hochaltar mit aufgrund der Passionszeit verhängtem Altarbild

Die Kirche Mariä Unbefleckte Empfängnis, auch bekannt als Ursulinenkirche ist eine Kirche in der kreisfreien Stadt Straubing und die Klosterkirche des dortigen Ursulinenklosters.

Lage

Die Kirche befindet sich im Norden der Straubinger Altstadt inmitten des Klosterkomplexes in der Burggasse 9.

Geschichte

Das 1691 gegründete Kloster der Ursulinen beschloss 1736, die bisherige Kapelle durch „ein anstendtigrer Wohnung und kürchl“ zu ersetzen. Zu diesem Zwecke wurden zwei berühmte Münchner Künstler gewonnen: Die Brüder Cosmas Damian Asam und Egid Quirin Asam. 1736 lieferte Egid Quirin den Bauriss. Schon 1737 war die Kirche unter Dach, und es begann die Ausstattung des Inneren. Egid Quirin schuf die Altäre und den Stuck, Cosmas Damian die Altarblätter und die Fresken. Als Cosmas Damian 1739 starb, führte Egid Quirin bis 1740 auch die Ausmalung zu Ende. Die Weihe erfolgte 1741.

Beschreibung

Äußeres

An dem kreuzförmigen Zentralbau mit Altarnischen und Vorhalle fallen die außerordentlich großen Fenster der Fassade auf. Durch sie fällt der Lichtstrom zum Hochaltar, um den sich in der fließenden Form des Vierpasses der Grundriss formt. Über den Fenstern befindet sich im Giebel eine Kartusche mit der Jahreszahl MDCCXXXVIII, darüber erhebt sich ein Dachreiter.

Inneres

Die originale Immaculata des mächtigen stuckmarmornen Hochaltars ist verschollen, sie wurde 1881 durch eine Neufassung im Nazarenerstil ersetzt. Im Auszug weist Gottvater den Satan von sich, der ihn vom Thron zu zerren versucht. Der Erzengel Michael erhebt das Flammenschwert, Raphael die Siegespalme, während der Verkündigungsengel Gabriel auf die Immaculata des Hauptbildes zuschwebt. An deren Flanken knien anbetend in farbig gefasstem Stuckmarmor die Altarfiguren St. Karl Borromäus und St. Ignatius. Der in Holz geschnittene Tabernakel wird von zwei Engeln begleitet.

Das Altarblatt des linken Seitenaltars mit der heiligen Familie ist das letzte Bild Cosmas Damian Asams, das Gemälde am rechten Seitenaltar, darstellend die Verherrlichung des Herzens Jesu, malte Egid Quirin Asam. Der hl. Augustinus, dessen Regel die Ursulinen übernahmen und die hl. Ursula als Patronin des Ordens beten vor dem göttlichen Herzen Jesu.

Das Gewölbefresko der durchbrochenen Kuppel zeigt über den vier Pfeilern Szenen der Verehrung Gottes in den vier damals bekannten Erdteilen. Es gipfelt, umgeben von Wolken und Evangelistensymbolen, in den Allegorien von Glaube, Hoffnung und Liebe und zuletzt in der Glorie der heiligen Ursula.

Literatur

  • Marianne Mehling (Hg.): Knaurs Kulturführer in Farbe. Niederbayern und Oberpfalz, Droemer Knaur, München 1995, ISBN 3-426-26647-4
  • Alexander von Reitzenstein, Herbert Brunner: Reclams Kunstführer Deutschland Band 1. Bayern. Baudenkmäler, Philipp Reclam jun. Stuttgart, Universal-Bibliothek Nr. 8055-72, 8. Auflage 1974, ISBN 3-15-008055-X