Kirche Maria Himmelfahrt (Bad Birnbach)

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Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt gilt als Wahrzeichen von Bad Birnbach

Die Kirche Maria Himmelfahrt ist die katholische Pfarrkirche der Pfarrei Bad Birnbach. Das weithin sichtbare Bauwerk gilt als das Wahrzeichen von Bad Birnbach

Geschichte

Erstmals ist im 9. Jahrhundert eine Kirche in Birnbach erwähnt. Die heutige spätgotische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt wurde 1483 erbaut und musste im Jahr 1675 nach einem Brand erneuert werden. 1695 wurden von Hofmarksherrn Freiherr von Schmid die Reliquien des heiligen Chrysanthus aus Rom hierher gebracht. 1734 kam die im Stil des Rokoko gehaltene Chrysanthikapelle hinzu.

1706 beschädigte eine Feuersbrunst den Kirchturm an der Südseite, der 1772 abgebaut und 1828 durch einen klassizistischen, 42,15 Meter hohen Turm an der Ostseite ersetzt wurde. In den 1880er Jahren erhielt die Kirche ein neugotisches Inneres, das 1949 wieder zurückgenommen wurde.

Nachdem Schmutz und Ruß über Jahrzehnte dafür gesorgt hatten, dass von der filigranen Schönheit des Rokoko-Anbaues aus dem 18. Jahrhundert kaum noch etwas wahrgenommen werden konnte, wurde die Pfarrkirche 2013 renoviert. Außerdem wurden die beiden vorhandenen Glocken um drei weitere, neue Glocken ergänzt. Zwei der neuen Glocken wurden in der Passauer Glockengießerei Perner hergestellt. Die dritte Glocke ist das Meisterstück von Rudolf Perner – die Hochzeitsglocke, die er seiner aus Bad Birnbach stammenden Ehefrau Michaela widmete. Die neu renovierte Kirche wurde am 18. Dezember 2013 mit einem großen Adventskonzert eröffnet.

Hochaltar

Darstellung der Marienkrönung am Hochaltar

Der Hochaltar wurde 1887 vom Trifterner Pfarrer Paul Sammereyer anlässlich seines 35-jährigen Primizjubiläums seiner Heimatpfarrei Birnbach gestiftet. Den Mittelpunkt bildet das Relief „Mariä Krönung“. Die Szenerie wird umrahmt von Engeln und Gottvater. Seitlich des Altarreliefs haben in zwei gewölbten Nischen links der hl. Johannes Nepomuk und rechts der hl. Franz Xaver ihren Platz erhalten. Mit den Evangelistenfiguren darüber beginnt der Aufbau des Sprengwerks, an dessen Spitze der Engelsfürst Michael steht. Begleitet wird er von den beiden Erzengeln Raffael und Gabriel.

Marienkapelle

Die Marienkapelle birgt mit der neugotischen Darstellung Marias mit dem Leichnam Jesu Christi und den Heiligen Leonhard und Franz von Assisi den Mittelpunkt des ursprünglich 1891/1892 hier aufgestellten Muttergottes-Altars. Gegenüber befindet sich ein überlebensgroßes Barockkreuz aus dem frühen 18. Jahrhundert. Links und rechts davon erinnern Gedenktafeln an die in den beiden Weltkriegen gefallenen Bürger. Etwa in der Mitte der Marienkapelle steht der neugotische Taufstein.

Chrysanthikapelle

An der Nordseite des Kirchenschiffes ließ der Hofmarksherr Freiherr von Schmid 1734 die jetzige Chrysanthikapelle anbauen, vermutlich als Grabgelege für seine Familie. Sie beherbergt die Reliquien des Katakombenheiligen Chrysanthus aus Rom, die auf Bitten des Freiherrn von Schmid 1695 vom Kloster St. Salvator nach Birnbach überführt wurden und zunächst in der Mitte des Presbyteriums ihren Platz fanden. Bei der Renovierung 1949 hatte man den Reliquienschrein des hl. Chrysanthus der Pfarrei Wallersdorf übereignet. An seine Stelle wurde die Bruder-Konrad-Statue gestellt. Am 25. Oktober 1976 wurden jedoch die Reliquien wieder zu ihrem ursprünglichen Platz zurückgeführt und befinden sich seitdem in einem Glassarkophag.

Kanzel

Die Kanzel, die im gleichen Stil und in gleicher Fassung wie der Hochaltar gehalten ist, wurde 1888 aufgestellt. Sie zeigt an den vier freien Seiten die vier evangelischen Gleichnisse, vom guten Hirten, der Bergpredigt, dem reichen Fischfang und dem Sämann. Der Hintergrund an der Darstellung des Sämanns zeigt die Birnbacher Kirche mit dem ehemaligen Maria-Ward-Kloster.

Empore/Orgel

Am westlichen Ende der Kirche befindet sich die zweigeschossige Empore mit der Orgel. Seit 1970 erklingt von der obersten Empore die Eisenbarth-Orgel aus Passau. Die Brüstungen sind jeweils mit neugotischem Blendmaßwerk geziert.

Literatur

Weblinks