Kirche Maria Himmelfahrt (Pilsting)

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Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt

Die Kirche Maria Himmelfahrt ist die katholische Pfarrkirche von Pilsting. Sie wurde bereits 1491 fertiggestellt und ist damit das älteste Gebäude im Markt.

Details

Der Vorsitzende der Interessengemeinschaft für Heimatgeschichte, Werner Petschko, zusammen mit Kreisheimatpflegerin und Kunsthistorikerin Dr. Maike Berchtold-Rettenbeck und Mesner Florian Weichselgartner machten eine Bestandsaufnahme. Sie erfassten bauliche Besonderheiten, die bisher in kunsthistorischen Werken bisher nicht oder nur am Rande beachtetet wurden. Wem ist zum Beispiel in der Höhe der Kirchendecke aufgefallen, dass dort in Wappenformen auf Papst, Kardinal, Bischof und König hingewiesen wird?

Wie verhält es sich mit dem Schlussstein, wenn in der heutigen Bruder-Konrad-Kapelle Grabsteine der Hoholtinger sind, die bereits 100 Jahre älter als das gotische Kirchenschiff sind? Was bedeuten die Köpfe als Abschlusssteine der Gewölberippen in dieser Grablege, was der Männer- und Frauenkopf am gotischen Kirchenportal? Wie veränderte sich das Kirchendach im Laufe der Jahrhunderte, nachdem das romanische Schmuckband um den Kirchtum einst über dem Dach war?

Faszinierend ist auch das alte Balkenwerk im Kirchturm, in dem einst das Glockengestühl, tiefer liegend als das heutige, aufgehängt war und das noch Brandspuren des großen Pilstinger Brandes von 1789 trägt. War der Kirchturm früher von einer Außentreppe zugänglich, angedeutet durch ein Mauergewölbe an der Nordseite des Turms?

Eine Vielzahl weiterer Fragen stellten sich die drei bei ihrem Rundgang durch die baulichen Besonderheiten des Pilstinger Gotteshauses. Ausgestattet mit einer Vielzahl von Bildern sollen im Laufe der nächsten Zeit die Antworten auf diese Fragen schriftlich festgehalten und im 2010 im Jubiläumsjahrbuch publiziert werden.

Gerade das Bauwerk der Pfarrkirche verdient großen Respekt vor der ungeheuren Gemeinschaftsleistung der damaligen Bewohner des Ortes. Denn die Bauzeit mag sich wohl über fünf Jahrzehnte erstreckt haben. Die Logistik, die dahinter steckt, muss bewundert werden. All die Unmengen von Ziegelsteinen, die das Gotteshaus in die Höhe streben ließen, mussten zuerst aus Lehmgruben abgebaut, in Form gebracht, gebrannt und herangeschafft werden, bevor sie vermauert werden konnten. Die damaligen Baumeister, deren Namen heute nicht mehr bekannt sind, schufen ein Bauwerk, das bereits auf fünf Jahrhunderte zurückblicken kann. Ausgangspunkt war wohl eine Zeit des relativen Wohlstandes, gemessen an den Kirchen, die damals in der Umgebung fast zeitgleich entstanden wie die St. Johanneskirche in Dingolfing oder die Leonhardkirche in Ganacker (Landau an der Isar), letztere ja ebenfalls in der Pfarrei Pilsting gelegen.

Im Jahr 2013 wurde die Kirche im Inneren renoviert, wobei die Empore eine neue statische Verbindung erhielt.

Siehe auch

Literatur