Kirche Maria Immaculata (Biburg)

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Die Pfarrkirche Maria Immaculata
Rundbogenarkaden im Langhaus

Die Pfarrkirche Maria Immaculata ist die katholische Pfarrkirche von Biburg im Landkreis Kelheim und ehemalige Klosterkirche von Kloster Biburg.

Geschichte

Das Benediktinerkloster Biburg wurde 1125 gegründet, die Kirche 1140 geweiht. In seiner Amtszeit von 1394 bis 1407 ließ Abt Heidenreich Starzhauser die ursprünglich flachgedeckten Seitenschiffe im gotischen Stil einwölben. Unter Abt Benedikt Colmann, der von 1526 bis 1550 amtierte, geschah das Gleiche mit dem zuvor ebenfalls flachgedeckten Hauptschiff und dem Querhaus; an einem Schlussstein ist die Jahreszahl 1532 zu lesen, vermutlich das Datum der Einwölbung. 1589 wurde das Kloster von Jesuiten übernommen, 1783 von Maltesern, die es bis zur Säkularisation führten.

Schon 1785 wurde die Klosterkirche Pfarrkirche von Biburg, während die alte Pfarrkirche St. Stephan abgetragen wurde. Die barocke Ausstattung wurde 1885 bis 1887 durch eine neuromanisch-byzantinische ersetzt, die von 1960 bis 1983 größtenteils verschwand zugunsten der modernen Ausstattung mit Volksaltar, Ambo und Leuchtern des Hausener Künstlers Hans Wurmer.

Beschreibung

Die romanische Kreuzbasilika aus Kalksteinquadern überragt weithin sichtbar die Donauniederung. Über den Ostjochen der beiden Nebenchöre steigen die beiden 36 Meter hohen Türme auf, davor stehen nebeneinander die drei mit romanischen Friesen geschmückten Apsidien. Die schlichte Westfassade wird vom Säulenportal geprägt, in dessen Bogenfeld Christus erscheint, während in der Kapitellzone schwer deutbare figürliche Darstellungen aufgereiht sind.

Das Innere hat, von den spätgotischen Wölbungen mit ihrem Rippennetz abgesehen, in seiner Architektur den romanischen Charakter bewahrt. Die Wandflächen öffnen sich nur in kleinen, hoch hinaufgerückten Fenstern. Wuchtige Pfeilerarkaden trennen die drei Schiffe. Der romanische Taufstein, dessen Rundbecken Arkaden mit eingestellten Lilien umgürten, stammt aus der abgetragenen alten Pfarrkirche St. Stephan. Auf dem flachen Holzdeckel sind zwei kleine barocke Figuren zu sehen, Jesus und Johannes der Täufer.

Über der Sakristeitüre mit nördlichem Nebenchor ist eine spätgotische Figur der heiligen Barbara aus der Zeit um 1510/1520 angebracht. Zwei wertvolle Tafelbilder dürften von einem ebenfalls spätgotischen Flügelaltar stammen; sie zeigen den heiligen Nikolaus und einen weiteren heiligen Bischof, der ein Kirchenmodell trägt. Außerdem sind ein Schnitzrelief der Anna selbdritt auf der Orgelempore im südlichen Querhaus (um 1510/1520) und eine Figur des Kirchenpatroziniums Maria Immaculata im südlichen Seitenschiff erwähnenswert. Die drei Glasgemälde auf den Fenstern des Hauptchores stammen aus der Zeit um 1885, waren also Teil der historisierenden Ausstattung. Im rückwärtigen Bereich des Langhauses sind ebenso wie an der Kirchhofmauer zahlreiche Grabdenkmäler aus dem 15. bis 19. Jahrhundert zu sehen, darunter die Grabplatte der 1151 verstorbenen Mutter des Klostergründers.

Literatur

  • Alexander von Reitzenstein, Herbert Brunner: Reclams Kunstführer Deutschland Band 1. Bayern. Baudenkmäler, Philipp Reclam jun. Stuttgart, Universal-Bibliothek Nr. 8055-72, 8. Auflage 1974, ISBN 3-15-008055-X

Weblinks