Kirche St. Jakob (Achslach)

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Die Pfarrkirche St. Jakobus in Achslach

Die Kirche St. Jakob ist eine Pfarrkirche in Achslach im Landkreis Regen.

Geschichte

Im 15. Jahrhundert wird von einer Andachtsstätte berichtet, und im Jahre 1520 wird schon ein größeres Kirchlein bezeugt, welches dem Hl. Jakobus dem Älteren gewidmet war. Im Jahr 1637 werden als Zechpröbste Paulus Hartl und Christoph Kilger, beide aus Au, genannt. Adam Lippl aus Sohl wird damals als Schuldner der Achslacher Kirche bezeichnet. Als Kirchenpröbste (Kirchenpfleger) erscheinen im selben Jahr Hans Sixt von Wolfertsried und Michael Kandler aus Leithen. Im 16. Jahrhundert betreuten Mönche aus dem Kloster Gotteszell die Gläubigen, und im 17. Jahrhundert kam dann Achslach als Filiale zum Dekanat Viechtach. Neben der Seelsorge gehörte auch die Hafer- und Flachskollekte zum Dienstbereich des von dort eingesetzten „Rosskaplans“. Nachdem man zum Kirchenbau in Viechtach beträchtliche 220 Gulden beisteuerte, betrug das Vermögen der „Filiale“ Achslach um die Mitte des 17. Jahrhunderts 576 Gulden und 1 ½ Heller.

1818 wurde Achslach zur Pfarrei erhoben, was im amtlichen Regierungs- und Intelligenzblatt für das Königreich Baiern (Amtsblatt) folgendermaßen veröffentlicht wurde: „Durch das allerhöchste Organisationsrescript, die Pfarrei Viechtach vom 8. November 1818 betr. wurde die Expositur Achslach zu einer selbstständigen Pfarrei erhoben, worauf nunmehr ein Pfarrer angestellt werden soll. Diese Pfarrei liegt in der Diöces Regensburg, Dekanats Deggendorf und im Königl. Landgerichte Viechtach. Sie zählt in einem Umfange von beyläufig 4 Stunden 1245 Seelen, hat eine Schule, und wird allein von dem Pfarrer versehen. Das Einkommen beträgt 604 fl. 38 kr. Die Lasten bestehen in den Staats- und Diöcesan-Abgaben im Betrag von 30 fl. Wegen Zutheilung einiger Parochianen wird noch weitere Entschließung erfolgen.“

Josef Leibinger von Mitterskirchen war erster Pfarrer. Dieser hochverdiente Seelsorger machte für seine Pfarrkinder die „Leibingersche“ Stiftung von 1000 Gulden. Die Zinsen davon sollten zur Beschaffung von Kleidern für arme Schulkinder und zur Aussteuer von armen, unbescholtenen Mädchen verwendet werden.

Nachdem durch die Vereinigung mit Allersdorf und gleichzeitiger Erhebung zur Pfarrei die Seelenzahl stark angestiegen war, war es unumgänglich, das kleine und baufällige Kirchlein weitgehend abzutragen und – wesentlich erweitert – neu aufzubauen. Das Königliche Landgericht Viechtach veröffentlichte dazu am 8. Januar 1832 im Amtsblatt nachfolgende Ausschreibung:

„Auf höchsten Befehl soll in Achslach eine ganz neue Pfarrkirche erbaut werden. Dieser Bau wird am Dienstag den 31. Janer d.J. Vormittags 10 Uhr in loco Achslach an den Wenigstnehmenden versteigert, wozu Steigerungslustige vorgeladen werden. Werkmeister, welche hiezu konkurrieren wollen, haben sich über Befähigung und Vermögen zur Kautionsleistung, auszuweisen. Plan und Kostenvoranschläge können einstweilen hier eingesehen werden. Gez. Reinhart, Assessor.“

Angesichts der permanenten finanziellen Notlage der Kirchenstiftung fühlte sich die Bevölkerung zur Mithilfe gedrängt. Obwohl sie erst 1830 mit dem Bau eines Schulhauses viel geleistet hatte, erklärte sie sich bereit, den gesamten Holzbedarf gratis zu liefern, alles Baumaterial unentgeltlich herbeizuschaffen und sämtliche Hand- und Spanndienste zu leisten. Nur durch den vorbildlichen Gemeinsinn aller konnte der relativ große Bau – ausschließlich aus Feldsteinen errichtet – in knapp sechs Monaten, von Frühjahr bis Herbst 1833 erstellt werden. Lediglich der Turm blieb zunächst in der bisherigen Form stehen; er wurde dreißig Jahre später erhöht und mit einer schiefergedeckten Pyramide abgeschlossen.

Kurz vor seiner Verabschiedung aus Achslach schenkte H.H. Pfarrer Leibinger der Kirche 200 Gulden zur Anschaffung von zwei Seitenaltären und der Kanzel. Am 6. Juni 1837 konsekrierte der damalige Weihbischof und spätere Erzbischof von Bamberg, Caspar Bonifacius von Bischof das neuerbaute Gotteshaus. Eine unter Glas und Rahmen verwahrte Urkunde erinnert an diesen denkwürdigen Tag, an welchem zusätzlich an die 100 Kinder gefirmt wurden.

Die Achslacher Kirche erlebte seit ihrer Entstehung viele Umbauten und Restaurierungen. Sie ist nach der notwendigen Renovierung im Jahr 2013 wieder ein Schmuckstück der Pfarrei.

Literatur