Kirche St. Johannes der Täufer (Mitterskirchen)

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Die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer.

Die Kirche St. Johannes der Täufer ist die katholische Pfarrkirche der Pfarrei Mitterskirchen. Das spätgotische Gotteshaus steht im Zentrum von Mitterskirchen und wurde vermutlich 1517 fertiggestellt.

Geschichte

Die Kirche wurde im 16. Jahrhundert renoviert. Die Jahreszahl 1517 aus gebranntem Ziegel über dem Südportal lässt den Schluss zu, dass die Kirche damals fertig gestellt worden war.

1810 wurde das Gewölbe durch eine flache Rohrdecke ersetzt, an deren Stelle Baumeister Johann Baptist Schott 1889 bis 1893 im Langhaus ein Rabitzgewölbe mit aufgelegten Rippen anbrachte. Zugleich erneuerte er die Fenstermaßwerke und stellte neugotische Altäre auf. 1910 wurde das Kirchenschiff, wiederum durch Johann Baptist Schott, nach Westen verlängert.

1954 trat Pfarrer Albert Hamberger seinen Dienst in der Pfarrei Mitterskirchen an. Er war zuvor Expositus der damaligen Expositur Hart an der Alz und hatte dort 1926/1927 nach eigenen Plänen die neubarocke Kirche errichtet. Um in Mitterskirchen zumindest in der Ausstattung barocke Akzente zu setzen, ließ er 1959/1960 die neugotischen Altäre durch neubarocke Altäre ersetzen. Er beauftragte mit dieser Arbeit wie schon in Hart an der Alz die Firma Hein in Altmühldorf, die inzwischen an die zweite Generation übergeben worden war. So schuf der junge Theo Hein die jetzige neubarocke Ausstattung, in die er teilweise noch vorhandene oder zugekaufte barocke Originalstücke einfügte.

Grabstelle

2005 wurde die Pfarrkirche renoviert. Bei Bauarbeiten an der östlichen Mauer wurden Skeletteile gefunden. Es handelt sich dabei um die Überreste vom Haimeran von Haunsperg zu Vachenlueg und Mitterskirchen, sowie um dessen Frau Brigitta, geborene von Leublfing und Hautzenstein, welche im 16. Jahrhundert gelebt haben. Zuordnen lässt sich dies durch die im Eingangsbereich der Kirche befindliche Grabplatte des Adligen Heimeran von Haunsperg und seiner Frau. In der Grabstelle wurden außerdem das Skelett eines Jugendlichen und eines sieben- bis neunjährigen Kindes gefunden. Für beide finden sich keine Namenshinweise, es ist jedoch möglich, dass sie die Kinder des Ehepaars sein könnten. Neben den Skeletten wurden auch Grabbeilagen wie ein Schwert, Kleiderverschlüsse und Paternoster bei den Adligen gefunden.

Literatur

  • PNP: Nach neun Jahren zurück im Grab. In: Rottaler Anzeiger vom 21. Februar 2015 (S. 19)
  • Dionys Asenkerschbaumer, Alois Brunner, Ludger Drost, Andreas Paul: Kleinodien · Kostbarkeiten · Kuriositäten. Entdeckungsreisen im Bistum Passau. Herausgeber: Bischöfliches Ordinariat Passau, Verlag Passauer Bistumsblatt, Passau 2011, 2. Aufl. 2012, ISBN 978-3-9813094-3-0