Kirche St. Korona (Staudach)

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Die Pfarrkirche St. Corona und das Pfarrhaus
Blick zum Hochaltar

Die Pfarrkirche St. Corona ist eine Pfarr- und ehemalige Wallfahrtskirche in Staudach, einem Ortsteil des Marktes Massing im Landkreis Rottal-Inn.

Geschichte

Über die Geschichte der Kirche und der einstigen Wallfahrt ist wenig bekannt. Die Verehrung der hl. Korona erreichte im 15. Jahrhundert in Österreich und in Ostbayern einen Höhepunkt und dürfte der Grund für den Bau dieser Kirche zwischen 1481 und 1488 gewesen sein. Die in einem Gewölbezwickel aufgemalte Jahreszahl 1488 wird als älteste Wallfahrerhandschrift gewertet. Ein Pfarrer namens Furtner aus Taufkirchen stiftete am 3. Februar 1510 eine ewige und tägliche Messe. Zudem wurde 1696 ein Benefizium für die Kirche gestiftet. Die eigenständige Pfarrei Staudach gibt es erst seit dem 15. März 1921.

Beschreibung

Der monumentale spätgotische Blankziegelbau hat einen eingezogenen Chor, ein dreischiffiges Langhaus und einen reichgegliederten viergeschossigen Westturm. Dessen drei Obergeschosse sind mit Gurtgesimsen gegliedert und mit Spitzbogenblenden versehen. Die Sakristeitüre und das Nordportal haben Schmiedeeisenbeschläge aus dem Jahr 1487.

Der Chor umfasst zwei Joche und den dreiseitigen Schluss. Sein Rippengewölbe weist eine reiche Netzfiguration auf. Die Rippen ruhen auf kleinen Konsolen, deren Engelsköpfchen mit Spruchbändern vorgesetzt sind.

Je zwei Rundpfeiler und entsprechende Halbpfeiler tragen die spitzen Langhausscheidbögen. Das Mittelschiff ist wesentlich höher als die Seitenschiffe. Auffällig ist die unterschiedliche Größe der Seitenschiffe, denn das südliche Seitenschiff ist schmäler als das nördliche. Auch die Gewölbe der drei Schiffe des Langhauses weisen eine umfangreiche Netzfiguration auf. Während das Rautenmuster im Mittelschiff ununterbrochen durchgeführt ist, wird es in den Seitenschiffen von Joch zu Joch durch Gurtrippen getrennt. Dreiteilige Spitzbogenfenster erhellen den Innenraum. Zwei Engel, Reste spätgotischer Wandmalerei, finden sich in den Gewölbezwickeln des Chorschlusses.

Die neugotische Ausstattung enthält spätgotische Figuren. So befinden sich am Hochaltar mit St. Corona und St. Elisabeth zwei Seitenfiguren von um 1520. Die Vespergruppe im nördlichen Seitenschiff entstand um 1480, aus der selben Zeit stammen die Holzfiguren St. Barbara und St. Katharina. Am südlichen Seitenaltar befinden sich die Holzfiguren St. Leonhard (um 1500), St. Florian und St. Sebastian (um 1520). Auf dem Deckel der Kanzel ist St. Michael mit Schwert und Seelenwaage zu sehen (um 1500).

Literatur

  • Hanns Weber, Gregor Peda: Rottaler Bäderdreieck. Verlag Schnell & Steiner, München · Zürich 1985, ISBN 3-7954-0495-9

Weblinks