Kirche St. Martin (Hutthurm)

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Die Pfarrkirche St. Martin. (Foto: Jäger)
Nach der Renovierung erstrahlt der Innenraum in neuer Farbigkeit. (Foto: Jäger)
Das Gebälk des Dachstuhles wurde mit Stahlverstrebungen gesichert. (Foto: Heisl)

Die Kirche St. Martin ist eine katholische Pfarrkirche in Hutthurm.

Architektur und Ausstattung

Die Pfarrkirche St. Martin besitzt einen mächtigen fünfgeschossigen, 51 Meter hohen Kirchturm, der 1481 bis 1483 erbaut wurde. Bis in 18. Jahrhundert war er als Wehrturm freistehend. Das Untergeschoss diente früher als Gefängnis.

Den Rokoko-Hochaltar schuf 1755 Mathias Lechthaler. Die Seitenaltäre sind vermutlich ebenfalls Werke Lechthalers. Johann Georg Unruh malte die Altarblätter, am Hochaltar: St. Martin ruft einen Toten ins Leben zurück, am südlichen Seitenaltar: Mariä Verkündigung, am nördlichen Seitenaltar: Die heiligen 14 Nothelfer. Die Kirche enthält zudem eine Schnitzfigur Maria Magdalena von 1535, eine spätgotische Figur des hl. Wolfgang von etwa 1450 und eine Kreuzigungsgruppe von etwa 1755. Der Kreuzweg entstand etwa 1730. In der Kirche befinden sich auch zwei Renaissanceepitaphe von Jörg Gartner. Das eine zeigt den Ritter Christoph von Watzmannsdorf († 1527), das andere Barbara von Waldeck († 1520).

Geschichte

Nach einem Ortsbrand von 1721 war die Kirche stark baufällig. Der einschiffige Saalbau mit eingezogenem Chor wurde 1746 bis 1751 nach dem Plan von Severin Goldberger errichtet.

Zwischen 2007 und Herbst 2010 wurde die Kirche grundlegend renoviert. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme betrug rund eine Million Euro, die finanzielle Hauptlast hat die Diözese Passau getragen. Die Bauabschnitte I und II umfassten die Mauertrockenlegung, Befunduntersuchung, Klimamessung, Konzept-Ermittlung und Entschuttung des Gewölbes, die statische Instandsetzung des Dachstuhls und die Einhaltung sicherheitstechnischer Vorgaben wie etwa die Brüstungshöhe der Empore oder die Absturzsicherungen zwischen den Dachebenen. Außerdem die Elektroinstallationen, die Erneuerung der Lautsprecheranlage, Putzausbesserungen, neuer Anstrich, Arbeiten an Podesten und Bänken, Veränderungen an den Altarstufen und Arbeiten an den Fenstern. In tausenden von ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden und mit einem großen Spendenaufkommen hat die Pfarrei die erheblichen Baumängel am Gebäude beseitigt und auch dem Innenraum wieder neuen Glanz verliehen.

Zur letzten Kirchenrenovierung im Jahre 1972 wurde das zwei Meter hohe Kreuz aus den Chorbogen an einen neuen Platz im Altarraum links neben der Kanzlei platziert. Im Herbst 2010 wurde das Kreuz mit einer handbetriebenen Seilwinde wieder präzise und geräuschlos an seinen ursprünglichen Platz gehängt. Mitgeholfen haben neben dem harten Kern der Sanierer auch eine Reihe von Gläubigen. Für 2011 stand noch die Sanierung des Kirchturms, der Seelenkammer, der Taufnische und des WC-Gebäudes sowie die Beschaffung der übrigen Einrichtung an.

Siehe auch

Literatur