Kirche St. Peter und Paul (Oberalteich)

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Die Kirche St. Peter und Paul in Oberalteich.
Fresko von Joseph Anton Merz im Mittelschiff

Die Kirche St. Peter und Paul ist die ehemalige Klosterkirche des Klosters Oberalteich in Bogen. Die zweitürmige Kirche ist in der Ebene des Gäubodens über viele Kilometer hinweg zu sehen.

Geschichte

Das Kloster wurde um 1100 von dem Regensburger Domvogt Graf Friedrich von Bogen gestiftet. Nach dessen Tod vollendete sein Onkel Graf Aswin die Stiftung und stattete sie mit vielen Schenkungen aus. Die Klostertradition weiß darüber hinaus von einem vorhergehenden Kloster, das Herzog Odilo im Jahr 731 gründete und das in den Ungarnstürmen 907 unterging.

Siehe Hauptartikel: Kloster Oberalteich

Architektur

Von der Vorgängerkirche blieben die gotischen Doppeltürme aus den Jahren 1424 und 1475 erhalten. Sie wurden nach den Plänen von Abt Vitus Höser und dem ihm als Baumeister assistierenden Ulrich Walchner in den 1622 bis 1630 errichteten Neubau integriert. Zwischen den beiden Türmen stößt an der Westfassade eine Taufkapelle vor. An der Nordseite befindet sich eine Vorhalle mit merkwürdigem Stuck aus der Erbauungszeit der Kirche, darstellend verschiedene Vögel. Auch die Ostseite hat einen Vorbau mit der Sakristei, während der Vorbau au der Südseite 1803 wegen Baufälligkeit abgerissen wurde.

Innenausstattung

Der dreischiffige Hallenraum wird durch fünf Joche gegliedert. Die ursprünglich rundbogigen Fenster erhielten 1726 ihren geschwungenen Umriss. Von den 28 Altären des Jahres 1630 sind mit dem Volksaltar noch 17 erhalten. Der Hochaltar kam 1693 zur Aufstellung. Das versenkbare Altarbild Kreuzigung Petri malte Johann Georg Knappich. Der Tabernakel von 1758 gilt als Werk des Bildhauers Mathias Obermayr.

Von den acht Nebenaltären des Mittelschiffes tragen die beiden östlichen Gemälde von Cosmas Damian Asam um 1730. Sämtliche Nebenaltäre haben vergoldete Antependien von 1431. Die steinerne Kanzel stammt zum Teil aus der Erbauungszeit der Kirche. Im südlichen Seitenschiff befindet sich der Marienaltar (um 1759) mit einer Kopie des Mariahilfbildes, im südlichen Seitenschiff der Josefsaltar (um 1730, mit Hinzufügungen um 1760). Das Hochgrab des seligen Albertus wurde 1727 über dessen 1395 gemeißelten Figur errichtet. Im Osten des südlichen Seitenschiff steht der um 1760 errichtete Benediktusaltar. Sein 1796 von Christian Wink gemaltes Altarblatt zeigt den Tod des hl. Benedikt. Eine Tumba von 1418 in der Südwestecke erinnert an die beiden Stifter Graf Friedrich von Bogen und seinen Onkel Aswin.

Am Ostende des nördlichen Seitenschiffes befindet sich die von Abt Vitus Höser erfundene hängende Stiege, die zur Oberkirche führt. An den beiden östlichen Pfeilern befinden sich Altaraufbauten mit Gemälden von Johann Caspar Sing. Die 13 Altäre der Oberkirche wurden bei der Säkularisation abgebrochen.

Die 1727 bis 1731 von den Brüdern Joseph Anton Merz und Andreas Merz geschaffenen umfangreichen Fresken folgen dem komplizierten theologischen Programm, das Abt Dominikus Perger vorgab. Auf Stuckierung wurde dabei völlig verzichtet. Im Zeichen einer apologetischen Theologie schildern sie überaus detail- und symbolreich Ereignisse aus der Geschichte des Klosters, des Ordens, der Kirche und der Menschheit.

Literatur

  • Alois Stich: Oberalteich, Hannes Oefele Verlag Ottobeuren, 2. Aufl. 1977