Kirche St. Severin (Heining)

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Die Kirche St. Severin. (Foto: Bedranowsky)
Der Hochaltar (Foto: Geisler)

Die Kirche St. Severin ist die katholische Pfarrkirche der gleichnamigen Pfarrei im Passauer Stadtteil Heining. Sie befindet sich nahe der Donau, in der Raiffeisenstraße. Erbaut wurde sie im romanisch-gotischen Stil.

Geschichte

Die Kirche St. Severin wurde 970 erstmalig schriftlich erwähnt („basilica in huningam“). Damals bestand bereits eine alte Kapelle, die dem Heiligen Severin von Noricum geweiht war. Das spätgotische Portal dieser Kapelle ist noch erhalten. 1150 gehörte sie zum Kloster Vornbach. Um 1250 wurde die Kirche im romanischen Stil ausgebaut. Reste dieses ursprünglichen Baus sind in der Südmauer der Kirche erhalten. Seit 1400 lag die Seelsorge bei Passauer Domvikaren. 1469 wurden der Chor und der Turm im gotischen Stil umgebaut bzw. erbaut.

Am 9. Juni 1716 errichtete man die eigenständige Pfarrei Heining. Der Friedhof um die Pfarrkirche wurde am 22. August 1733 erweitert. 1804 kamen nach der Säkularisation die drei klassizistischen Altäre der Fürstenzeller Portenkirche und die kleine Chororgel aus der Klosterkirche Sankt Nikola in die Pfarrkirche Heining. Die ehemalige Severinskapelle baute man 1819 zur Schule um, bevor man die Kirche 1859 schließlich um sieben Meter verlängerte.

Am 2. November 1887 wurde der neue Friedhof an der Passauer Straße geweiht. Diese Straße ist heute nur noch eine Spange der Bundesstraße 8. Der bis dato um die Pfarrkirche gelegene Friedhof wurde in Folge dessen aufgelöst. 1893 wurde der Innenbereich der Pfarrkirche renoviert und der chor neu ausgemalt. Zur selben Zeit entstanden auch Pläne zu einer Erweiterung im neugotischen Stil, welche man 1915 wieder aufgriff. 1895 wurde von Martin Hechenberger eine neue Orgel eingebaut. Am 24. September 1922 wurde das Kriegerdenkmal vor der Kirche eingeweiht. Der Münchner Xaver Dietrich arbeitete 1923 an dem Deckengemälde „Heilige Dreifaltigkeit“ im Altarraum der Kirche.

1965 war aus verkehrstechnischen Gründen ein Abriss der Kirche geplant. 1969 entfernte man aus der Kirche die Seitenaltäre und die barocke Kanzel, die 1982 in die Pfarrkirche St. Anna in Kreuzberg gelangte. Die Figuren blieben in Heining und wurden an der Emporenbrüstung aufgestellt. Anlässlich des 1.000-jährigen Jubiläum Im selben Jahr fand vom 9. bis 16. November 1969 eine Festwoche anlässlich des Abschlusses der Innenrenovierung der Pfarrkirche und des Sakristei-Anbaus statt. Diese Renovierungsmaßnahmen wurden aufgrund des 1.000-jährigen Jubiläums der Kirche vorgenommen. Am 16. November 1969 wurde der neue Volksaltar geweiht.

1971 erhielt die Kirche schließlich eine neue Orgel von Ludwig Eisenbarth mit 930 Pfeifen und 14 Registern. 1989 kam es zu einer erneuten Innenrenovierung der Kirche, wobei der Kreuzweg von 1851 wieder aufgehängt wurde. Am 21. September 1997 gab es ein Fest zur Fertigstellung des neugestalteten Kirchenvorplatzes mit Einweihung der neu aufgestellten Denkmäler, darunter eine 1740 von Peter Anton Jacomini gegossene Glocke.

Beschreibung

Das Langhaus stammt im Kern aus der Romanik um 1250, der erheblich höhere spätgotische Altarraum von 1469 ist deutlich davon abgesetzt. Der Turm ist romanisch und wurde 1469 erhöht. Das Langhaus besitzt eine Flachdecke mit einem geschwungenen Stuckrahmen, der Altarraum eine Tonnenwölbung mit Stichkappen. Der spätbarock-frühklassizistische Hochaltar, der 1968 in das Chorhaupt zurückversetzt wurde, trägt ein mit 1780 signiertes Altarblatt des Tiroler Malers Ignaz Franz Keill. Es zeigt den Tod der hl. Margarete, vor den inneren Pilastern stehen die Figuren der Apostelfürsten Petrus und Paulus. Auf dem Abschlussgebälk sitzen zwei Engel.

An der Südwand der Kirche befinden sich spätgotische Figuren der hll. Heinrich und Erasmus (um 1420/1439) und des Kirchenpatrons Severin von Köln (um 1500), an der Nordwand ein Kruzifix von Joseph Deutschmann von 1765. Die nachkonziliare Chorraumgestaltung stammt überwiegend von Hans Wurmer aus Kelheim.

Galerie

Literatur

  • Peter Morsbach, Irmhild Heckmann, Christian Later, Jörg-Peter Niemeier: Denkmäler in Bayern, Band II.25 Kreisfreie Stadt Passau. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2014, ISBN 978-3-7917-2552-9

Weiterführende Publikationen

  • Markus Eberhardt (Hrsg.): St. Severin Passau-Heining. Menschen, Ort und Glaube im Spiegel der Jahrhunderte. Klinger-Verlag, Passau 2016.

Kontakt

<map24 strasse="Raiffeisenstraße 4" ort="Passau" plz="94036">St. Severin bei Map24</map24> <googleAddr strasse="Raiffeisenstraße 4" ort="Passau" plz="94036">St. Severin bei Google Maps</googleAddr> Kirche St. Gertraud
Raiffeisenstraße 4
94032 Passau

Siehe auch