Kirche St. Simon und Judas Thaddäus (Pfarrkirchen)

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Blick von der Wallfahrtskirche Gartlberg zur Stadtpfarrkirche St. Simon und Judas Thaddäus

Die Stadtpfarrkirche St. Simon und Judas Thaddäus ist die Pfarrkirche der Pfarrei Pfarrkirchen in der Stadt Pfarrkirchen im Landkreis Rottal-Inn.

Geschichte

Der ursprünglich einschiffige, romanische Bau wurde im 13./14. Jahrhundert auf drei Schiffe erweitert und erhielt dabei zwei Satteltürme, wie das älteste Marktsiegel von 1374 ausweist. Um 1500 erfolgte der Umbau im spätgotischen Stil. Dabei wurden der Chor errichtet, das Mittelschiff eingewölbt, die Seitenschiffe erneuert und der Nordturm erhöht, wohl nach dem Vorbild der Eggenfeldener Pfarrkirche. Der Baumeister ist nicht bekannt, er gehörte vermutlich der Braunauer Schule an. 1648 brannte der kleinere Südturm aus und wurde deshalb abgetragen. 1660 gab es Veränderungen am West- und Ostportal, 1663 erhielt der Turm seine jetzige Bekrönung.

In den Jahren 1971 bis 1973 erfolgte eine moderne Umgestaltung der Kirche. Die Renaissanceportale und ihre Vorhallen verschwanden, wobei die Reste des gotischen Westportals aufgedeckt und mit einer flachen Holzdecke versehen wurden. Der spätgotische Ostchor wich einem modernen Altarraum. Das südliche Seitenschiff dient seither als Werktagskirche, das nördliche als Beichtkapelle.

Beschreibung

Die das Ortsbild prägende Stadtpfarrkirche hat einen 67 Meter hohen, schlanken Turm mit Blendspitzbögen. Der Spitzhelm mit den vier Ecktürmen ist weithin zu sehen. In und an der Kirche sind Grabsteine von der Renaissance bis zum Rokoko angebracht.

Im Altarraum mit einer sechsfach gefalteten Holzdachkonstruktion befindet sich an der hohen Altarwand eine Kupfer-Silber-Plastik des Bildhauers Wolf Hirtreiter, der ebenfalls den Ambo sowie den Altar fertigte. Die Plastik zeigt das Kreuz, umgeben von einer stilisierten Dornenkrone. In der waagrechten Ausdehnung links und rechts vom Kruzifix stehen je fünf Apostel, während darunter die beiden Pfarrpatrone St. Simon und St. Judas Thaddäus abgebildet sind.

Das ehemalige südliche Seitenschiff mit Gewölberippen, Figuren und Epitaphien wird seit dem Umbau zur Werktagskapelle an der Ostwand mit einem lebensgroßen spätgotischen Kruzifixus (nach 1500) abgeschlossen. Unter dem weit gespannten Kreuzesbalken stehen die beiden Assistenzfiguren Maria und Johannes von 1660, die der in Pfarrkirchen geborene Bildhauer Johann Christoph Bendl geschaffen hat. Sie stammen noch vom früheren barocken Hochaltar der Pfarrkirche.

Literatur

  • Hanns Weber: Rottaler Bäderdreieck. Verlag Schnell & Steiner, München · Zürich 1985, ISBN 3-7954-0495-9
  • Marianne Mehling (Hg.): Knaurs Kulturführer in Farbe. Niederbayern und Oberpfalz, Droemer Knaur, München 1995, ISBN 3-426-26647-4

Weblinks