Kirche St. Vitus (Tittling)

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Die Pfarrkirche St. Vitus
Das Ostportal

Die Pfarrkirche St. Vitus ist die Pfarrkirche der Pfarrei Tittling im Markt Tittling im Landkreis Passau.

Geschichte

Die spätgotische Vorgängerkirche brannte beim Marktbrand von 1803 nieder, wobei der einstürzende Turm das Gewölbe einschlug. In der schwierigen Zeit nach der Säkularisation musste man sich mit einer bescheidenen Restaurierung begnügen. Joseph Klämpfl bezeichnete die Kirche 1855 als bei weitem zu klein. 1861 erhielt das Gotteshaus ein Spitztürmchen, 1864 eine neue Kirchturmuhr.

Erste Entwürfe für einen Kirchenneubau kamen von dem jungen Tittlinger Maurermeister Michael Stadler, die aber von den Behörden ebenso abgelehnt wurden wie ein Entwurf von Kreisbaumeister Eisner. Der Bruder von Pfarrer Max Muggenthaler, Dr. Karl Muggenthaler, konnte dann die Verbindung zu dem Münchner Architekten Heinrich Freiherr von Schmidt herstellen.

Schmidt war bereit, die Kirche zu errichten und angesichts der Geldnot der Pfarrei auf ein Drittel seines Honorars zu verzichten. Mit Hilfe einer Kirchenbau-Lotterie hoffte man die Finanzierung zu gewährleisten.

Die Bauarbeiten begannen 1889. Gegen die Bedenken des Bauamtes benutzte Schmidt für den Bau aus unverputztem Bruchsteinmauerwerk größtenteils Material aus dem Granitbruch der Kirchenverwaltung. Die Maurer- und Steinmetzarbeiten führte Baumeister Josef Schwarzenberger aus Passau aus, die Bildhauerarbeiten und Portale der Bildhauer Walter Jakob, ebenfalls aus Passau.

1892 war der Kirchenbau abgeschlossen. Da trotz umsichtiger Planung der vorgegebene Kostenrahmen nicht gehalten werden konnte, erhielt das Innere eine Holzdecke statt dem vorgesehenen Steingewölbe. Die neugotische Ausstattung wurde 1972 entfernt, 1993 dann bei einer Neueinrichtung zum Teil wiederhergestellt.

Beschreibung

Das Mauerwerk besteht aus unregelmäßig versetzten Bruchsteinen mit grob zugehauenen Sichtflächen. Gegliedert wird der Bau durch in Werkstein ausgeführte Lisenen und Rundbogenfriese.

Das Innere hat eine vom Jugendstil beeinflusste Holzdecke. Der neugotische Hochaltar zeigt die Krönung Mariens. Im Eingang zur Unterkirche hat der Krippenverein eine Ganzjahreskrippe aufgebaut. Die Darstellungen wechseln entsprechend dem Kirchenjahr.

Die Orgel wurde 1960 von Orgelbau Eisenbarth erbaut. Sie umfasst 28 Register auf zwei Manualen und Pedal.[1]

Literatur

  • Dionys Asenkerschbaumer, Alois Brunner, Ludger Drost, Andreas Paul: Kleinodien · Kostbarkeiten · Kuriositäten. Entdeckungsreisen im Bistum Passau. Herausgeber: Bischöfliches Ordinariat Passau, Verlag Passauer Bistumsblatt, Passau 2011, 2. Aufl. 2012, ISBN 978-3-9813094-3-0
  • Joseph Rottmayr: Statistische Beschreibung des Bisthums Passau, Passau 1867
  • Joseph Klämpfl: Der ehemalige Schweinach- und Quinzingau. Eine historisch-topographische Beschreibung, 1855, Nachdruck 1993, Neue Presse Verlags-GmbH, Passau, ISBN 3-924484-73-2

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Informationen zur Orgel auf Organ index, abgerufen am 12. Oktober 2023