Kirchlinger Stand

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Der Kirchlinger Stand

Der Kirchlinger Stand, auch die Kirchl-Hütte genannt, ist ein Schachten im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau.

Lage

Der Kirchlinger Stand liegt in 1290 Metern Höhe hart an der Landesgrenze am Steinfleckberg im gemeindefreien Gebiet Mauther Forst. Die Seige hangabwärts, welche den Waldstieren als Tränke diente, bildet später den Schwarzbach.

Geschichte

Der Kirchlinger Stand wird erstmals 1809 in einer Weidebeschreibung genannt. Er ist aber sicher erheblich älter. Seinen Namen hat er nach dem Ort Kirchl in der Gemeinde Hohenau. Die Ortschaft Kirchl verfügte seit 1556 über ein geschriebenes Waldweiderecht, musste dafür aber bedeutendes Jagdscharwerk leisten. Die Kirchler Bauern durften im Hochwald die Waldweide nutzen, sie aber nicht ohne Vorwissen ihrer Herren erweitern. Als „Stand“ bezeichnete man gerodete Flächen, auf denen die Hirten abends das Vieh zusammentrieben.

Die einstige Hüterhütte bestand in ihrer Basis aus aufgeschlichteten Steinen. 1831 hatte der Kirchlinger Stand eine Fläche von 1,40 Hektar, 1974 waren es noch 1,10 Hektar. Bis 1956 war dieser kleine Schachten Nachtlagerplatz der Kirchler Waldstiere. Heute ist er ein traditioneller Brunftplatz des Rotwildes.

Literatur

  • Ingeborg Seyfert: Die Schachten des Bayerischen Waldes, Verlag Morsak, Grafenau, 1975, ISBN 3-87553-058-6