Kläham

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Die Expositurkirche Mariä Heimsuchung in Kläham

Kläham ist ein Ortsteil des Marktes Ergoldsbach im niederbayerischen Landkreis Landshut. Bis 1978 bildete es eine selbstständige Gemeinde.

Lage

Kläham liegt etwa zwei Kilometer südwestlich von Ergoldsbach an der Bahnstrecke München-Regensburg.

Geschichte

Cliheim wird im 11. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Bereits 1263 lässt sich das herzogliche Ministerialiengeschlecht der Klähamer nachweisen. Die Hofmark Kläham war 1494 noch nicht in die Bayerische Landtafel eingetragen. Nach 1500 erschienen die Schweibrer als Hofmarksinhaber. Nachfolger der Schweibrer, die bis 1578 auf Kläham bezeugt sind, war Wilhelm Krimmel, dessen Erben noch bis 1642 auf Kläham nachzuweisen sind. Der Ort wurde durch den jeweiligen Hofmarksherrn verwaltet. Schon 1806 war das gutsherrliche Gericht Kläham im Besitz der Patrimonialgerichtsbarkeit. Das Patrimonialgericht II. Klasse Kläham bestand bis zur Aufhebung der Patrimonialgerichte 1848.

Bei der ersten Gemeindebildung 1818 bekam Kläham einen Gemeindevorsteher, der die Gemeindeverwaltung mit dem damaligen Hofmarksherrn ausübte. Als 1848 der Hofmarksherr seine Rechte und Aufgaben abgab, leitete zum ersten Mal der Gemeindevorsteher mit seinen Beigeordneten auch die Geschicke der Gemeinde. Zu Kläham gehörten damals die Ortsteile Pfellnkofen, Buch und Zacherlmühle. Von 1870 bis 1873 wurde die Abkürzungsbahn der Bahnstrecke München-Regensburg von Neufahrn nach Obertraubling erbaut, womit Kläham einen Eisenbahnanschluss erhielt.

Am 28. Dezember 1945 gliederte die amerikanische Militärregierung die Gemeinden Oberergoldsbach und Unkofen in die Gemeinde Kläham ein. Dieses Vorgehen stieß aber auf starken Widerstand der Bevölkerung. Nach einigen Protesten wurden 1949 die Gemeinden Kläham und Oberergoldsbach neugebildet, doch die vorher zur Gemeinde Oberergoldsbach gehörenden Orte Wölflkofen, Siegensdorf, Pfellnkofen, Ober- und Unterdörnbach verblieben in der Gemeinde Kläham.

Die Gebietsreform

Zu Beginn der 1970er Jahre brachte die angehende Gebietsreform neue Diskussionen um die künftige Gemeindezugehörigkeit. Kläham wollte zuerst eine Verwaltungsgemeinschaft mit Oberergoldsbach und Martinshaun eingehen. Aber Oberergoldsbach ging zu Hohenthann und Martinshaun zu Ergoldsbach. Beide Gemeinden, Hohenthann und Ergoldsbach, warben auch um Kläham.

Schließlich beschloss der Gemeinderat, auf Wunsch der Bevölkerung eine Abstimmung abzuhalten, die über eine Eingemeindung nach Ergoldsbach oder eine Verwaltungsgemeinschaft entscheiden sollte. Am 1. Juli 1973 gingen dann von den 663 wahlberechtigten Bürgern Klähams nur 263 zur Wahl. Für die Eingemeindung stimmten 153 Bürger oder 52 Prozent. Am 1. Januar 1978 wurde Kläham schließlich in den Markt Ergoldsbach eingegliedert.

Seit der Eingemeindung erfolgte unter anderem der Ausbau des Feuerwehrhauses, der Bau des neuen Sportplatzes und der Kläranlage, die Kanalisation, die Fertigstellung des Baugebietes und 1995 die Friedhofserweiterung.

Sehenswürdigkeiten

  • Expositurkirche Maria-Heimsuchung. Sie wurde 1747 erbaut.

Bildung und Erziehung

  • Integrationskindergarten Kläham. Er befindet sich im ehemaligen Schulhaus.

Vereine

  • Bayerischer Bauernverband Kläham
  • Freiwillige Feuerwehr Kläham
  • Jagdgenossenschaft Kläham
  • Katholischer Frauenbund Kläham
  • KLJB Kläham
  • Krieger- u. Soldatenverein Kläham
  • Landfrauen-Ortsverband Kläham
  • SV Kläham-Oberergoldsbach 1963 e.V.

Literatur

  • Günther Pölsterl: Mallersdorf: Das Landgericht Kirchberg, die Pfleggerichte Eggmühl und Abbach. (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe I, Band LIII). Bayerische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Hrsg.), München 1979, ISBN 3 7696 9923 8.

Weblinks