Klaus Dirscherl

Prof. Dr. Klaus Dirscherl (* 1940 in Weiden) ist pensionierter Professor für Romanische Literaturen und Kulturen der Universität Passau. Er gilt als einer der Väter des Studiengangs Kulturwirtschaft.
Leben und Wirken
Der in Weiden geborene Sohn eines Lehrerehepaars wächst in beengten Verhältnissen auf. Als der Vater nach 1945 für zwei Jahre ins Lager muss, zieht die Mutter mit der Familie in ihre Heimat Simbach am Inn – in ein Haus, in dem schon zu viele Menschen wohnen. Doch auf Bildung wird Wert gelegt, so dass Sohn Klaus das Gymnasium besucht, wo er am Schüleraustausch mit Frankreich teilnimmt.
Von 1982 bis 2006 war Dirscherl Inhaber des Lehrstuhls für Romanische Literaturen und Kulturen an der Universität Passau. Mit der Stadt freundet er sich nur langsam an. Als junger Mann hält er die sie für ein „klerikales Nest“, die ersten Jahre als Professor pendelt er wöchentlich aus München. Erst als seine erste Frau bei einem Verkehrsunfall stirbt, zieht er mit einem Sohn nach Niederbayern, der andere ist da schon erwachsen. Ende der 1990er Jahre gründet er mit einer in London aufgewachsenen Spanierin eine zweite Familie; die Ehe ist mittlerweile geschieden, doch die Kinder sieht Dirscherl regelmäßig.
Von 1983 bis 1986 war Dirscherl zudem im Beirat für Wissenschafts- und Hochschulfragen des damaligen Kultusministers an der Fortentwicklung des bayerischen und deutschen Hochschulsystems mitgewirkt. Ab 2006 war Dirscherl dann Geschäftsführer des ManagementConvents der Universität Passau, das die Kooperation zwischen Studierenden, Absolventen und Wissenschaftlern mit der Wirtschaft fördert; diesen Posten gab er zum 31. Dezember 2012 ab.
Am 1. März 1988 gründete Dirscherl gemeinsam mit Dr. Werner-Joachim Schubach die Deutsch-Spanische Gesellschaft Passau, der er zunächst als 2. Vorsitzender, seit 2000 als 1. Vorsitzender vorsteht. Er hat maßgeblich am Aufbau der Städte- und Universitätspartnerschaft zwischen Passau und Málaga mitgewirkt. Auf seine Initiative fanden auch regelmäßig Spanische Film-Wochen in Passau statt.
2007 erhielt Dirscherl den Ordre des Palmes académiques, die höchste Auszeichnung Frankreichs für Persönlichkeiten, die sich um das Bildungswesen in besonderer Weise verdient gemacht haben. Anfang 2008 wurde er zudem mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Hiermit wurde sein Engagement als Hochschullehrer, in der Hochschulselbstverwaltung, aber beispielsweise auch als Vorsitzender der Deutsch-Spanischen Gesellschaft gewürdigt. Seit 2013 ist Dirscherl Mitglied der Lamplbruderschaft.
Auszeichnungen
- Ehrennadel der Stadt Passau (2007)
- Ordre des Palmes académiques (2007)
- Bundesverdienstkreuz (2008)
Literatur
- Elke Zanner: Ausgezeichnet! Ehrennadeln für Vorbild-Passauer. In: Passauer Neue Presse vom 26. Mai 2007 (S. 43)
- PNP: Bundesverdienstkreuz für Prof. Klaus Dirscherl. In: Passauer Neue Presse vom 14. Februar 2008 (S. 31)
- Julia Ried: Der Vordenker. In: Passauer Neue Presse vom 5. Dezember 2012 (S. 24)
- [[Stefan Rammer]]: „Fröhliches Mahl“ im Großen Rathaussaal. In: Passauer Neue Presse vom 6. Mai 2013 (S. 25)
Vorgänger ???? |
Inhaber des Lehrstuhls für Romanische Literaturen und Kulturen 1982 bis 2006 |
Nachfolger Prof. Dr. Susanne Hartwig |