Kleine Ohe (Landkreis Passau)

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Die Kleine Ohe bei der Kollnbergmühle (Foto: M. Schwarz)

Die Kleine Ohe ist ein 16,84 Kilometer langer Bach im Bayerischen Wald und einer der beiden Quellbäche der Gaißa.

Verlauf

Die Kleine Ohe entsteht durch die Vereinigung mehrerer Quellbäche im Dreiburgensee. Sie fließt dann nach Südwesten durch das Museumsdorf Bayerischer Wald. Hinter Loderhof mündet von Norden der Lohstampfbach ein, dann erreicht sie die Kollnbergmühle, wo sie zu einem der ältesten Mühlweiher des Bayerischen Waldes gestaut wird. Dort ist auch ein noch funktionstüchtiges Wasserrad vorhanden.

Weiterhin nach Südwesten fließend kommt sie an Reutherfurth vorbei und wird dann an der Einzendoblmühle durch ein massives Stauwehr zur Stromgewinnung gestaut. Von dort fließt sie nach Süden und ab Kollmering zeitweise nach Südosten, dann wieder nach Süden. Am Nordwestrand von Aicha vorm Wald vereinigt sie sich mit der Großen Ohe zur Gaißa.

Besonderheiten

Die Kleine Ohe ist im Mittel etwa drei Meter breit und etwa dreißig Zentimeter tief. Sie ist relativ gut mit natürlichen Ufergehölzen, besonders Erlen, bewachsen. Die Wiesenflächen an ihren Ufern werden lediglich extensiv genutzt. Im Bachbett wächst zum Teil dicht der Wasserstern.

In der Kleinen Ohe hat sich eine große Artenvielfalt erhalten. Neben den typischen Bewohnern eines Mittelgebirgsbaches wie Bachforellen, Bachflohkrebsen, Libellenlarven und Köcherfliegenlarven leben noch einige Flussperlmuscheln in ihr. 2011 konnte sogar der sehr selten gewordene Edelkrebs (Astacus astacus) in ihr nachgewiesen werden. Die gemeinnützige Stiftung Lebensräume – Stiftung für Natur und Kultur in Niederbayern hat es sich auf der Basis des Fischereirechts zur Aufgabe gemacht, an der Kleinen Ohe wichtige Grundstücke zu erwerben, um die Wasserqualität und Lebensbedingungen zu erhalten und zu verbessern.

Literatur

  • Fabian Bötzl, Anton Schuberl: Neufund des Edelkrebses 'Astacus astacus' (Linnaeus, 1758) ('Crustacea, Astacidae') in der Kleinen Ohe bei Eging am See. In: Der Bayerische Wald. Zeitschrift für naturwissenschaftliche Bildung und Forschung im Bayerischen Wald, 24. Jahrgang (Neue Folge) Heft 1+2, Dezember 2011, S. 28-29