Kliniken am Goldenen Steig gGmbH

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Ein Patient im Krankenhaus Freyung. Foto:Löw
Als Therapieturm gedacht, aber auch für die Allgemeinheit offen: Beim Krankenhaus Freyung wurde ein "Aussichtsturm eröffnet". Foto:Schörnich

Zum Klinik-Verbund Kliniken am Goldenen Steig gGmbH gehören die Krankenhäuser in Freyung, Grafenau und Waldkirchen. Die Kliniken verfügen über insgesamt 405 Planbetten (Freyung 175, Grafenau 140, Waldkirchen 90).

Krankenhaus Freyung

Therapieturm

Die alte, ausgediente Fluchttreppe des Krankenhauses Waldkirchen wurde renoviert und neben der Krankenhausverwaltung in Freyung wieder aufgebaut. Dort wird die Treppe zur Expositions- und Bewegungstherapie des Zentrums für Psychosomatik und Essstörugnen der Kliniken gGmbH eingesetzt. Für die Angstpatienten und Adipositas-Patienten gibt es nun ganz neue Therapiemöglichkeiten. So ist eine davon, dass sich ein Patient von einem Betreuer mit verbundenen Augen die 56 Stufen hochführen lässt, um sich so beispielsweise der Höhenangst zu stellen oder gar erst einmal Vertrauen aufzubauen.

Die Kliniken gGmbH möchte sich aber auch dem Tourismus nicht verschließen. Auf der Treppenplattform soll ein Fernrohr installiert werden, so dass Besucher das Panaroma genießen können.

Sanierung

Hintergrund

Das Bundeskabinett hat am 27. Januar 2009 den Entwurf eines Zukunftsinvestitionsgesetzes (ZuInVG) und einer Verwaltungsvereinbarun zwischen Bund und Ländern beschlossen. Der Ministerrat in Bayern legte in seiner Sitzung am 03. Februar 2009 die Maßnahmenbereiche fest. Für den Landkreis Freyung-Grafenau ist dabei insbesodnere der geplante Absatz, der sich mit Maßnahmen zur Förderung der Kommunalen Infrastruktur befasst, von Bedeutung.

Finanzierung

Die Sanierung des Krankenhauses Freyung ist dringend erforderlich. Einen Investitionsschwerpunkt des ZuInVG stellt die kommunale Infrastruktur dar. Hier ist explizit die energetische Sanierung von Krankenhäusern festgeschrieben. Es steht fest, dass gerade Außensanierungen dringend erforderlich sind und auch vom Landkreis und damit mittelbar von allen Gemeinden, Märkten udn Städten getragen werden müssen.

Förderung

Die Förderung von kommunalen Maßnahmen ist nach dem ZuInVG bis zu einer Höhe von 90 Prozent der Gesamtinvestition mögliche. Für den Landkreis bliebe eine Restfinanzierung, aufgeteilt auf zwei bis drei Haushaltsjahre von 10 bis höchstens 12,5 Prozent.

Investitionsprogramm 2009

Zur Sicherung der hohen medizinischen Leistung in allen drei Krankenhäusern wird im Jahr 2009 die medizinische Ausstattung weiter optimiert. Im einzelnen sieht das Investitionspaket vor: neue OP-Tische (170 000 Euro), OP-Mikroskope (40 000 Euro), Bronchoskope und Gastroskope (50 000 Euro), Narkosegeräte und Monitoring für die Intensiv (100 000 Euro), ein zweiter Arbeitsplatz für das Schlaflabor (25 000 Euro), Möblierung der Erweiterung der Palliativ (50 000 Euro) sowie eine Röntgenentwicklungseinheit (70 000 Euro). Den größten Anteil am Investitionsprogramm 2009 beansprucht das so genannte PACS-System mit rund 160 000 Euro sowie die digitale Patientenakte mit 80 000 Euro. Ab 1. Januar 2009 werden in der Kliniken gGmbH alle neuen Patientenakten digitalisiert − mit dem Vorteil für die Patienten, dass in jedem Krankenhaus der Kliniken gGmbH per EDV über Bildschirm die Patientenakte aufgerufen werden kann. Mit diesem neuen System entfällt die aufwendige Archivierung der Patientenakte, aber auch der Transport zwischen den Häusern bei einer erforderlichen Verlegung von Patienten. Das neue System bietet auch die Möglichkeit, Patientenakten an andere Krankenhäuser, wie zum Beispiel an die Uniklinik Regensburg, weiter zu übermitteln. Künftig sollen auch die Hauptzuweiser der Krankenhäuser des Landkreises Zugriff auf die Patientenakten ihrer Patienten erhalten.

Investitionsprogramm 2010

Um fünf Plätze erweitert wird die Abteilung Psychosomatik des Krankenhauses Freyung ab dem 1. Januar 2010. Damit stehen dann insgesamt 45 Plätze zur Verfügung. Die Abteilung soll jedoch ab 2011 nochmals um fünf Plätze größer werden - und das wiederum hätte zur Folge, dass die Psychosomatik auch räumlich erweitert werden muss.

Damit hätte man dann mittelfristig auch die Möglichkeit, die bereits jetzt sehr gefragte und erfolgreiche ambulante Behandlung von stark Übergewichtigen auch um eine Gruppe mit stationär zu behandelnden Extremfällen zu ergänzen. Denn sehr stark übergewichtige Patienten brauchen beispielsweise Spezialeinrichtungen im Badezimmer, bei den Betten und Möbeln oder bei Türen und Aufgängen. Die Nähe zum Krankenhaus sei natürlich ein Vorteil.

Insgesamt 100 000 Euro soll die Anlage des Bewegungstherapiegartens auf rund 2500 Quadratmetern Fläche kosten. Das Gelände hat die Kliniken gGmbH vom Landkreis langfristig gepachtet.

Verwirklicht werden u.a. ein Beachvolleyball-Platz, ein Sinnesgarten, eine Ruhezone und eine Kletterwand. Das Bewegungstherapiegelände bietet eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten, von aktivem Sport bis hin zu entspannter Erholung und Sinneswahrnehmung. Im Zentrum des Parks steht eine Kletterwand, die im Rahmen von Angstbewältigungs- und Selbstsicherheitstraining zum Einsatz kommt. Beim Beachvolleyball geht es um Teambildung und das Einüben von Konkurrenzsituationen. Ein quadratisch angelegtes Streetballfeld bietet die Möglichkeit, mit Inline-Skates verschiedene Koordinations- und Geschicklichkeitsübungen auszuüben. Daneben wird es auch einen „Pfad der Sinne“ geben, der bis zum Waldrand führt. Hier sollen unterschiedliche Beläge wie Kiesel, Sand, Wasser, Rinde oder Schlamm die Wahrnehmung und die Sinne der Patienten anregen und damit für den eigenen Körper sensibilisieren. Verschiedene Ruheräume mit Hängematten, Bänken und einem Holzdeck bieten Rückzugsmöglichkeiten zur Entspannung. „Die ausgewogene Kombination aus Aktivitäts-, Erlebnis- und Erholungselementen wird das therapeutische Angebot der Psychosomatik erweitern, soll aber auch neue Zielgruppen erschließen. Mit dem fertigen Garten kann dieses Vorhaben dann im April oder Mai schon starten.

Literatur

Weblinks