Kloster Asbach

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Kloster Asbach. (Foto: Schlegel)
Kloster Asbach, Tafelsaal. (Foto: Schlegel)

Das Kloster Asbach ist ein ehemaliges Benediktinerkloster im Ortsteil Asbach des Marktes Rotthalmünster in Bayern in der Diözese Passau.

Geschichte

Gründung

Das Benediktinerkloster Asbach im Rottal wurde um 1090 von der Gräfin Christina von Frauenstein und Ering gegründet. Es war die Zeit der zweiten großen Klostergründungswelle. Das Stiftungsgut war groß genug für zwölf Mönche aus Lambach. Die Stiftung wurde 1127 Bischof Otto dem Großen von Bamberg unterstellt.

Zerstörung

1212 kam es zu einer Zerstörung Asbachs. Dabei wurde auch das Kloster Asbach zum ersten Mal verwüstet. Grund hierfür waren Auseinandersetzungen der Grafen von Ortenburg und Bischof Mangold von Passau. Zu dieser Zeit versuchten die Wittelsbacher die Klöster und Grafschaften in Bayern unter ihre Oberhoheit zu bringen. Bischof Mangold hatte dem Kloster Asbach Schutz zugesagt, weshalb sich die Bevölkerung der näheren Umgebung in den Klosterbezirk flüchtete. Doch das Kloster war nicht sicher, wurde geplündert und brannte ab. Die Kirche wurde wieder aufgebaut und 1222 von Bischof Ekbert von Bamberg geweiht.

1266 wurde Asbach ein zweiter Mal zerstört. Diesmal wurde das Kloster von den Truppen des Böhmenkönigs Ottokar II. verwüstet. Doch das Kloster erholte sich von diesem Zwischenfall mit Hilfe der Unterstützung durch den Fürstbischof Berthold von Bamberg.

Weiter Verheerungen trafen Asbach im Landshuter Erbfolgekrieg von 1504 wobei das Kloster geplündert wurde. Auch der Dreißigjährige Krieg (ab 1618) setzten Asbach und dem Kloster zu.

Neubau

Abt Innozenz Moser (1660-1696) begann den Neu- und Umbau des Klosters, so wie es sich heute darstellt. Architekt war Domenico Cristoforo Zuccalli. Zuccalli übernahm die Kosten des Umbaus selbst, das Kloster hatte lediglich für das Baumaterial zu sorgen.

Unter Abt Korbinian Föderl (1707-1739) wurde der Westflügel des Klosters gebaut. Abt Marius III. Wimmer (1752-1773) ließ den Westflügel dekorieren: der Außenbau wurde von Johann Baptist Modler mit Rokokostuck und die Festräume mit reichen Fresken versehen.

François de Cuvilliés der Jüngere zeichnete die Pläne für die neue Klosterkirche. 1771 begann man mit dem Bau, welcher nach neun Jahren fertiggestellt wurde. Die Ausstattung erfolgte unter Abt Rupert Feigele (1775-1787).

Auflösung

Im Jahre 1752 war Kloster Asbach im Landgericht Griesbach Grundherr über 21 ganze, einen Dreiviertel-, 31 halbe und 35 Viertelhöfe sowie über 38 Sölden und 29 Leerhäuser. Dazu kamen 24 Höfe in Asbach selbst und der Klosterhof. Das Kloster Asbach wurde im Zuge der Säkularisation am 21. März 1803, dem Fest des Ordensgründers St. Benedikt, aufgelöst. Das Kloster bestand damit mehr als 700 Jahre. Die Kirche des Klosters machte man zur Pfarrkirche der 1806 errichteten Pfarrei Asbach. Der Prälatenstock diente fortan als Schule. Der restliche Klosterbesitz wurde verkauft. Der Kaufbrief der kurfürstlichen Administration vom 11. August 1803 bestätigt, dass Lorenz Lang die Klostergebäude für 16000 Gulden erwarb, dazu kamen 3147 Gulden für vorhandenes Bier, Branntwein und Baumaterial.

Nach der Auflösung

Der 1822 geadelte Lorenz von Lang erweiterte seinen Asbacher Besitz und behielt ihn bis zu seinem Tod im Jahr 1843. Ihm folgte sein Bruder Paul Lang, der 1856 Asbach an Ignatz Heidenthaler verkaufte. Dieser verkaufte den Besitz im Dezember 1857 weiter an Jakob Schätz aus dem nahen Penning. Dessen Familie behielt das einstige Klostergut bis 1974, die Brauerei wurde allerdings schon 1918 aufgegeben und war dann Ursprung der Molkerei Karpfham, dann Wurstfabrik und wurde 1968 an die Metzgerei Ritzer verkauft.

1976 begann der in diesem Jahr gegründete Kulturkreis Kloster Asbach mit vielen privaten Spenden und großen öffentlichen Zuschüssen die Klostergebäude zu restaurieren. Seit 1982 ist der Kulturkreis Kloster Asbach e.V. im Besitz der verbliebenen Klostergebäude. Die letzten Renovierungsarbeiten wurden 2007 abgeschlossen. Heute befindet sich in dem Klostergebäude ein Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums. Das Museum Kloster Asbach wird vom Landkreis Passau betrieben.

Literatur

  • Reinhold Plenk: Lorenz von Lang aus Hauzenberg — Wirtschaftspionier des frühen 19. Jahrhunderts. In: Ostbairische Lebensbilder, Band III, Dietmar Klinger Verlag Passau 2007, ISBN 978-3-932949-68-5

Weblinks