Kloster Großköllnbach

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Das Klostergebäude. (Foto: Repro-Moosbauer)
Das Gebäude wird abgerissen. (Foto: Repro-Moosbauer)
Schwestern des Franziskanerordens. (Foto: Repro-Moosbauer)

Das Kloster Großköllnbach ist ein von 1920 bis 1983 bestehenes Franziskanerinnen-Kloster in Großköllnbach im Markt Pilsting.

Geschichte

Im Jahr 1920 kamen die ersten vier Franziskanerinnen unter der Leitung von Oberin Palmatia Goller aus dem Mutterhaus in Dillingen nach Großköllnbach und nahmen ihre Dienste auf. Große Aufregung aber auch Bestürzung gab es dann im Jahre 1957 bei der Bevölkerung, weil angekündigt wurde, dass das Kloster aufgelöst werden sollte. Dem energischen Einsatz des damaligen Pfarrers Ludwig Holzer war es zu verdanken, dass diese Absichtserklärung des Mutterhauses in Dillingen zurückgezogen wurde.

Ab dem Jahre 1959 übernahm Schwester Oberin Elensindis Knoll, die Nachfolgerin von Palmatia Goller, zudem auch noch mit viel Einsatzwillen den Messnerdienst in der Pfarrkirche. Im Jahre 1974 verstarb die Küchenschwester Clodwiga Merkl, aber auch bei der Krankenschwester Leolinde Obermeier und der sehr engagierten Kinderschwester Oktavia Wolf machte sich das Alter bemerkbar. Nachdem das Mutterhaus in Dillingen auf Grund des Nachwuchsmangels keine neuen Schwestern mehr nach Großköllnbach entsenden konnte, war die Auflösung des Klosters nur noch eine Frage der Zeit. Im Jahr 1983 musste sich die Pfarrgemeinde von den verbliebenen Schwestern trennen, die dann von der dankbaren Pfarrgemeinde, Pfarrer Alois Stelzl, vom Pfarrgemeinderat, der Kirchenverwaltung, sowie Bürgermeister Heinz Aigner in einer eindrucksvoll gestalteten Feier am 23. Oktober 1983 verabschiedet wurden.

Das Gebäude des ehemaligen Klosters war in der Folgezeit über mehrere Jahre vermietet worden und 2009 ist sowohl das Haus als auch der Grundbesitz in Privatbesitz übergegangen. Das Haus wurde im Mai/Juni 2009 abgerissen und das Kloster gehört somit endgültige der Geschichte an.

Klosterleben

Kindergarten

Im Jahre 1919 wurde in Großköllnbach zum Zwecke der Errichtung einer sogenannten Kinderbewahranstalt (heute: Kindergarten) und einer Krankenfürsorge unter klösterlicher Leitung der Sankt Josefs Verein Großköllnbach gegründet. Initiator der Vereinsgründung war der damalige Pfarrer von Wallersdorf, Georg Stelzer, ein gebürtiger Großköllnbacher. Der Verein hat sich schon damals Ziele und Aufgaben gesetzt, damit die neu geschaffene Einrichtung auch in fachlicher Kompetenz organisiert und geführt wird. Nach den vorhandenen Aufzeichnungen war Benefiziat Johann B. Zierer der erste Vorstand und Otto Weberbauer Schriftführer des neugegründeten Vereins.

Piatone Spiegel war die erste Kinderschwester in der neuen Kinderbewahranstalt in Großköllnbach. Im Kindergarten wurden zeitweise bis zu 50 Kinder betreut. Als um das Jahr 1975 herum abzusehen war, dass die Auflösung des Klosters nur noch eine Frage der Zeit sein würde, übertrug der Sankt Josefs Verein die Trägerschaft des Kindergartens der Kirchenverwaltung. Nach einer gewissen Bauzeit konnte am 25. September 1977 der auf dem Geläde des ehemaligen Hilz’schen Benefiziums neu erbaute Kindergarten feierlich eingeweiht werden. Die Leitung des neuen Hauses verblieb weiterhin in den gewährten Händen von Schwester Oktavia, bis sie dann im Jahre 1982 im Krankenhaus Mallersdorf verstarb.

Nähschule

Die Mädchen des Dorfes hatten vor allem in den Wintermonaten Gelegenheit, in der im Kloster untergebrachten Nähschule die notwendigen Näharbeiten zu erlernen und sich für ihr weiteres Leben anzueignen. In die Rolle der Handarbeitslehrerin schlüpfte die erste Oberin Palmatia Goller.

Pflegedienst

Congella Brendle führte als erste die Dienste als Krankenschwester zur ambulanten Krankenpflege aus. Die Krankenschwester kümmerte sich um alte, gebrechliche und pflegebedürftige Mitmenschen und gab ihnen Trost und Zuwendung. Den Dienst übernahm später Schwester Leolinde Obermeier bis zur Schließung des Klosters 1983.

Oberin des Klosters

Die letzte Oberin des Klosters Großköllnbach war bis 1983 Sr. Elensindis Knoll.

Literatur