Kommunbrauhaus (Zwiesel)

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Das ehemalige Kommunbrauhaus als Sitz des Waldmuseums Zwiesel im Jahr 2008

Das Kommunbrauhaus, auch Komonbräuhaus, Komunbräuhaus oder Kommunbräuhaus war ein kommunales Brauhaus in Zwiesel.

Geschichte

Im Kommunbrauhaus hinter dem Rathaus konnten die brauberechtigten Bürger des Marktes Zwiesel ihr Bier brauen. Die Marktgemeinde als Besitzerin des Braurechtes als auch des Brauhauses vergab das Recht zur Benützung dieser Einrichtung durch Vertrag an brauende Bürger oder Wirte. Auch der Komonbraumeister wurde von der Marktgemeinde bestimmt.

Mit dieser Rechtsform, die bereits auf die Degenberger zurückging und von den bayerischen Herzögen anerkannt wurde, besaß das Zwieseler Kommunbrauhaus eine Sonderstellung in Niederbayern. Anfänglich hatten alle Bürger die Berechtigung, im Kommunbrauhaus Bier für den eigenen Bedarf und einen beschränkten Ausschank im eigenen Haus zu brauen. Die Zahl der brauberechtigten Bürger verringerte sich jedoch zusehends, und 1790 wurde sie auf diejenigen Marktbürger beschränkt, die eine Wirtschaft führten und für den Ausschank über die notwendigen Lokale und Keller verfügten.

Versuche der bayerischen Regierung, die Braurechte am Kommunbrauhaus abzuändern, stießen auf energischen Widerstand. Am 7. Mai 1841 wurde durch Ministerialentschließung anerkannt, dass die Vorschriften über Komunalbrauereinen nicht für das Komonbräuwesen in Zwiesel gelten. Am 29. Oktober 1842 verkaufte die Kommune das Brauhaus an die brauberechtigten zehn Wirte mit allen Rechten. Unter den neuen Eigentümern gab es häufig Differenzen um die Brauzeiten, um den Braumeister und andere Dinge. Das Brauhaus verfiel immer mehr, zumal die Besitzer in ihren eigenen Brauereien bald besseres Bier als im Kommunbrauhaus herstellen konnten. Schon 1869, als der Markt hoffte, wieder sein Landgericht zurückzuerhalten, wurde geplant, das Kommunbrauhaus zurückzukaufen und zur Fronfeste und Amtsdienerwohnung auszubauen.

Seit 1904, als Zwiesel zur Stadt erhoben wurde, diente das ehemalige Kommunbrauhaus als Heimatmuseum. Am 15. Mai 1966 wurde hier das Waldmuseum Zwiesel eröffnet, das im ehemaligen Kommunbrauhaus blieb bis zu dessen Umzug in das ehemalige Mädchenschulhaus am 27. Juni 2014.

Literatur

  • Josef Schaller: Chronik von Zwiesel und Umgebung, Verlag A. Maier, Zwiesel 1993