Kostümverleih Vogl

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Johann Vogl inmitten eines Teils seines Kostümfundus. (Foto: Geyer)

Der Kostümverleih Vogl ist einer der größten Kostümverleihe Deutschlands. Er umfasst rund 40.000 Kleider und wird von Johann Vogl geleitet.

Geschichte

Bei der Gründung 1989 in Eggenfelden umfasste Johann Vogls Kostümverleih drei Kleiderständer und 100 Kostüme. Aus Platzmangel wurde ein Umzug nötig wurde. Daher baute er eine Halle im Gewerbegebiet in Eggenfelden. Das neue Firmengebäudes mit erweitertem Kostümlager wurde im Jahre 1996 bezogen. Später wurde eine zweite Lagerhalle hinzu gemietet. Ob König, Tod oder Bauer: Heute hat sie Johann Vogl alle – als Kostüm. In seinem Fundus in Eggenfelden finden sich Gepunktetes oder Gestreiftes, Kleider aus Stoff, Seide oder Leder.

Nur ein schmaler Gang zieht sich durch die Halle. Die Kostüme hängen links und rechts und sogar von oben herab dicht an Kleiderständern und bilden einen bunten Bogen. 40.000 Kostüme aus rund zwei Millionen Einzelteilen. Große Kisten voller schwarzer Zylinder oder brauner Lederschuhe zählen genauso dazu wie Regenschirme und Gehstöcke. Die beiden Hallen platzen trotz 1.100 Quadratmetern Fläche aus allen Nähten.

In Krimiserien wie dem Tatort oder dem Bullen von Tölz sind oft Kleider oder Requisiten aus seinem Lager zu sehen. Auch Kinofilme stattet der selbstständige Unternehmer aus. Sein erster: "Herbstmilch" des Regisseurs Joseph Vilsmaier. Seither hat er bei fast allen Vilsmaier-Filmen mitgearbeitet. Zu sehen sind seine Kostüme auch in Die Geschichte vom Brandner Kaspar mit Bully Herbig. Großes Publikum hatten seine Kleider auch im Nazi-Drama Der Untergang.

Kundenkreis

Als einer der Größten seiner Art in Deutschland hat Johann Vogl berühmte Kunden. Film und Fernsehen sind die wichtigste Sparte in seiner Arbeit. Aber Johann Vogl bedient auch andere Kunden, vor allem historische Feste und Festzüge sowie Theatergruppen. Das reicht von kleinen Dorftheatern rund um Eggenfelden bis zum Landestheater Salzburg. Faschingsverleih betreibt er nur mit Garden oder Vereinen. An Privatpersonen, die ein außergewöhnliches Kostüm für den Faschingsball suchen, verleiht der Eggenfeldener nicht. Er betreut jede Gruppe individuell und ausschließlich nach Terminvergabe.

Kleider und Requisiten

Während Johann Vogl die Requisiten oft am Flohmarkt ergattert, sind die Kleider meist neu. 80 Prozent der Kostüme werden extra angefertigt. Johann Vogl arbeitet daher mit fünf Näherinnen und drei Schneidern zusammen. Zudem unterstützen ihn zwei Mitarbeiterinnen als 400-Euro-Kräfte.

Wie die Kleider auszusehen haben, bestimmt meist der Regisseur. Diese ignorieren auch mal gerne historische Details. Da wird schon ab und zu eine römische Tunika mit gotischen Ärmeln ausgestattet. Selbst legt der Eggenfeldener viel Wert auf Authentizität. Daher besteht ein großer Teil seiner Arbeit darin, zu recherchieren und in alten Büchern und Zeitschriften zu stöbern.

Literatur

Weblinks