Kräutlstein

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Der Kräutlstein
Die Kräutelsteinbrücke flussabwärts vom linken Ufer aus, im Hintergrund rechts der Kräutlstein

Der Kräutlstein ist eine kleine Felseninsel an der Donau. Von ihm hat die Kräutlsteinbrücke ihren Namen.

Beschreibung

Der Kräutlstein befindet sich auf dem Südufer der Donau knapp 90 Meter flussabwärts der Kräutlsteinbrücke unmittelbar an der Grenze zu Österreich. Auf dem Felsen befindet sich der Grenzpunkt Nr. 1 der Republik Österreich. Die Insel ist also zwischen Österreich und Deutschland geteilt. Der kleinere Südteil gehört zum Passauer Stadtteil Grubweg, der größere Nordteil zum Weiler Achleiten der Ortschaft und Katastralgemeinde Hinding, Gemeinde Freinberg im oberösterreichischen Bezirk Schärding im Innviertel.

Dem Kräutlstein vorgelagert sind einige niedrige Felsen, die meist unter dem Wasserspiegel verborgen sind. Der eigentliche Kräutlstein ragt in in die Strömung hinein, in der noch das unvermischte, reissende Wasser des Inn den Felsen umspült. Der Felsen wirkt als Landeplatz für Anschwemmungen aus dem Oberlauf des Inn, so dass er unter anderem von kalkliebenden Moosen der Alpen bewachsen ist, die ansonsten in ganz Niederbayern nicht zu finden sind. So konnte Ulrich Teuber am 30. September 2009 nicht weniger als 15 Rote-Liste-Moose am Kräutlstein nachweisen.

Ähnlich berühmt wie bei Byrologen (Moosforschern) ist der Kräutlstein bei Gefäßpflanzenkennern. Er wurde bereits 1875 von Joseph Mayenberg erforscht, woraus hervorgeht, dass er damals noch weitaus arten­reicher war. Das bedeutendste Vorkommen heute ist das der Schnee-Heide (Erica carnea), das auch Mayenberg schon kannte. Der Kräutlstein wird von der Natur­schutzwacht betreut.

Literatur

  • Ulrich Teuber: Die Moosflora von Passau und Umgebung. Ein Blick auf gestern und heute. Teil 2. In: Der Bayerische Wald, 26. Jahrgang (Neue Folge) Heft 1+2 / Dezember 2013 (S. 9-27)
  • Alois Zechmann: Kräutlstein und Apfelkoch – Restposten (prae)alpider Flora in Passau. In: Der Bayerische Wald 9 /1, Neue Folge, 1. Juni 1995 (S. 25-26)