Kraftwerk Passau-Hals

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Das Kraftwerk Passau-Hals

Das Kraftwerk Passau-Hals (umgs. auch E-Werk Hals) ist ein Laufwasserkraftwerk in der Ilz nahe der Burgruine Hals bei Passau. Es erzeugt eine Strommenge von sechs Millionen Kilowattstunden pro Jahr, das entspricht in etwa dem Stromverbrauch von 1.500 Haushalten.

Geschichte

Das Halser Kraftwerk wurde auf Basis eines Pacht- und Stromliefervertrags mit der Stadt Passau aus dem Jahr 1920 erbaut. Eigentümer war bis 1935 die Passauer Industrie-AG, zum 1. Januar 1935 wurde es von den Stadtwerken Passau übernommen. Es besteht aus drei Turbinen. Die größte davon ist eine Kegelradrohr- Turbine mit einer Leistung von 804 Kilowatt (1.093 PS). Die beiden anderen sind eine Zwillingsfrancis- und eine Kaplan-Turbine.

Nach dem Hochwasser 2002 wurden Rahmen und die Panzerglasscheiben des Kraftwerks erneuert. Trotzdem drangen beim katastrophalen Hochwasser 2013 die Fluten am Abend des 3. Juni, nachdem die Scheiben dem Wasserdruck der Ilz nicht mehr gewachsen waren, in das Gebäude ein. Das Wasser stieg bis auf drei Meter, es entstand mit ca. 1,1 Millionen Euro ein Totalschaden am Kraftwerk. Durch die Überflutung waren alle drei Maschinen einschließlich der Generatoren stark beschädigt worden. Die Kegelradrohr-Turbine musste ausgebaut und zum Hersteller nach Ravensburg transportiert werden, wo sie bis November zerlegt und gereinigt wurde. Die anderen beiden Turbinen wurden vor Ort gereinigt, überprüft, vermessen, die Getriebe demontiert, gereinigt und überprüft. Die Synchrongeneratoren wurden nach Regensburg transportiert. Dort wurden sie von einer Fachfirma zerlegt, gereinigt, getrocknet und imprägniert.

Die Kosten für die Reparatur dieser Generatoren und Turbinen belaufen sich auf zirka 620.000 Euro. Neben der Reparatur dieser drei Turbinen und Generatoren musste auch die komplette Steuerungstechnik erneuert und verkabelt werden, Schaltschränke wurden hochwassersicher im Dachgeschoss untergebracht. Diese Kosten betragen einschließlich Material zirka 76.000 Euro. Hinzu kamen die neuen Fenster mit Panzerverglasung, die nicht mehr zwischen, sondern vor der Laibung eingebaut wurden. Die Kosten hierfür belaufen sich auf zirka 15.000 Euro. Der Hochwasserschutz für das Maschinenhaus, der im Frühjahr 2014 durchgeführt wird, wird noch einmal 80.000 Euro kosten. Der Gesamtschaden beläuft sich somit auf zirka 800.000 Euro. Nicht mitgerechnet ist der Produktionsausfall im sehr nassen Jahr 2013 in Höhe von 250.000 bis 300.000 Euro. Somit summiert sich der Gesamtschaden auf zirka 1,1 Millionen Euro. Der größte Teil der durch das Hochwasser verursachten Schäden war durch eine Maschinenversicherung abgedeckt. Am 29. November konnte das Kraftwerk seinen Betrieb wieder vollständig aufnehmen.

Kontakt

E.ON Wasserkraft GmbH
Schleusenweg 10
94034 Passau

Telefon: +49 851 98989-0?
Telefax: +49 851 9898913?

Literatur


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