Arberlandklinik Zwiesel

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Blick auf den Gebäudekomplex der Arberlandklinik Zwiesel

Die Arberlandklinik Zwiesel (Eigenschreibweise: ARBERLANDKlinik Zwiesel), früher Kreiskrankenhaus Zwiesel ist eines der beiden Krankenhäuser des Landkreises Regen. Das Krankenhaus wurde 1929 in Betrieb genommen und deckt heute gemeinsam mit der 1984 fertig gestellten jetzigen Arberlandklinik Viechtach die medizinische Grundversorgung im Landkreis Regen ab. Beide Krankenhäuser befinden sich seit dem 1. Januar 2001 unter dem Dach des selbstständigen Kommunalunternehmens „Kreiskrankenhäuser Zwiesel-Viechtach“, seit 2016 unter dem Namen „Arberlandkliniken“.

Ausstattung

Mit den Fachabteilungen Chirurgie (Unfallchirurgie und Allgemeinchirurgie), Innere Medizin und Anästhesie sowie den beiden Belegabteilungen Gynäkologie und HNO bietet das Krankenhaus Zwiesel ein breites Spektrum an medizinischer Versorgung. Zur Betreuung der Patienten stehen fünf Pflegestationen und eine modern ausgestattete Intensivstation mit insgesamt 174 Betten zur Verfügung. Das Krankenhaus Zwiesel beschäftigt derzeit ca. 316 Personen, darunter allein 29 Ärzte sowie 152 Pflegerinnen und Pfleger. Die verschiedenen Funktionseinrichtungen wie z.B. Labor, Röntgen, Spiral CT, Endoskopie, EKG, Spirometrie oder Ultraschall entsprechen dem neuesten Stand der Technik und unterstützen das gesamte medizinische Personal bei fast allen diagnostischen und therapeutischen Aufgaben.

Geschichte

Das Zwieseler Krankenhaus im Jahre 1935.

Entstehung und Bau

Nachdem das aus den 1870er Jahren stammende Bezirks-Krankenhaus in der Frauenauer Straße den medizinischen Anforderungen nicht mehr gewachsen waren, beschloss die Allgemeine Ortskrankenkasse Regen, am 27. Februar 1927 einen Antrag an den Bezirk Regen zur Errichtung eines neuen Krankenhauses in Zwiesel zu stellen. Als Standort wurde der Platz am Waldschmidtweg am Abhang des Zwieselbergs ausgewählt, das Grundstück stellte die Stadt Zwiesel kostenlos zur Verfügung. Nachdem die Versuche der Stadt Zwiesel und des Bezirks Regen, staatliche Fördermittel zur Finanzierung des Neubaus zu erhalten, gescheitert waren und der Bezirk Regen daraufhin zugunsten der AOK Regen auf einen Neubau verzichtet hatte, beschloss die AOK Regen der Krankenhausneubau in eigener Regie durchzuführen. Die Baukosten wurden aus rund 400.000 Mark veranschlagt, den Bauplan entwarf der Münchner Architekt F. X. Hupf, der als Spezialist für Krankenhausbauten galt. Bereits am 30. Juli 1928 erfolgte die Auftragsvergabe und der sofortige Baubeginn durch die beiden Zwieseler Baufirmen Gallinger und Dresely, die den Bau gemeinsam ausführten und rund 120 Arbeiten auf der Baustelle beschäftigten. Am 24. November 1929 konnte die Eröffnung des neuen Krankenhauses gefeiert werden. Bis zu 70 Planbetten standen in den Abteilungen für Chirurgie und Innere Medizin zur Verfügung. Arztlicher Leiter war Chefarzt Dr. Franz Damrich, der bis zum Jahr 1960 in dieser Funktion blieb.

Erweiterung und ÜBernahme

Von 1954 bis 1956 wurde das Krankenhaus um einen Anbau erweitert, was die Erhöhung des Planbetten auf 120 zur Folge hatte. Die chirurgische Station hatte jetzt einen eigenen Bettentrakt. Eine zweite Erweiterung erfolgte in den Jahren 1957 bis 1959. Die Bettenzahl wurde dadurch auf 150 erhöht und es gab nun eine Belegabteilung für Geburtshilfe/Gynäkologie. Außerdem entstand ein Funktionstrakt für die Innere und Chirurgische Ambulanz, Röntgen, Labor, EKG und zwei kleine Operationssäle. Die Gesamtbaukosten betrugen 642.494 DM.

Nachdem die AOK dem Landkreis Regen das Krankenhaus zum Kauf angeboten hatte, beschloss der Kreistag am 1. März 1963, das Krankenhaus zum 1. Januar 1964 zu übernehmen. Das Haus unterm Zwieselberg, das bislang das einzige Krankenhaus Deutschlands war, das von einer Krankenkasse betrieben wurde, hieß nun Kreiskrankenhaus Zwiesel.

Erneute Erweiterungen

Nachdem bereits am 1. September 1964 eine Krankengymnastikabteilung ihre Tätigkeit aufgenommen hatte, erfolgte in den Jahren 1965 bis 1969 der dritte Erweiterungsbau mit sieben Geschossen und Eingangshalle, einem Bettentrakt für funf Stationen und eine Erweiterung auf 218 Planbetten. Errichtet wurden auch eine neue Küche mit Personalspeisesaal, Wäscherei, Bettenbahnhof und Heizungsanlage. Nach dem Bezug des Erweiterungsbaues wurde sofort mit der Angleichung des Altbaues an den Neubau begonnen. Hand in Hand ging dabei auch die Neuausstattung mit modernen medizinischen Geräten usw.

Die Belegabteilung Geburtshilfe/Gynäkologie wurde zum 1. Oktober 1966 in eine Hauptabteilung umgewandelt. 1968 bis 1971 entstand ein Personalwohnheim und 1972/73 die neue Krankenhauskapelle. Zum 1. Juli 1978 wurde eine eigene Anästhesieabteilung eingerichtet.

Der Haupteingang des Kreiskrankenhauses Zwiesel.
Der 2016 eingeweihte OP-Anbau

Generalsanierung

Mit dem Spatenstich zur Neugestaltung der Außen- und Parkanlagen im Oktober 1985 wurde die umfassende Generalsanierung des Hauses eingeleitet, die im Jahre 2004 abgeschlossen werden konnte. Das Krankenhaus erhielt nicht nur eine neue Zufahrt von der Langdorfer Straße aus, die einen Brückenbau über den Schwarzen Regen erforderlich machte, sondern auch einen dreigeschössigen Funktionstrakt mit Operationssälen, Labor, Röntgenabteilung, Endoskopie, Ambulanz, Kreißsaal und Bettenerweiterungsbau. In mehreren Bauabschnitten wurden die übrigen Gebäude saniert und modernisiert. Insgesamt hat die Generalsanierung über 34,2 Mio Euro gekosten, die zum überwiegenden Teil durch staatliche Fördermittel finanziert wurden.

Jüngste Entwicklungen

Seit 1. Januar 2005 befindet sich im Krankenhaus eine Praxis für einen Radiologen, der Untersuchungen mit dem Magnetresonanztomographen (MRT) und dem Computertomograph (CT) durchführt. Am 1. Januar 2009 konnte im vorhandenen Baukörper auch eine nephrologische Praxis mit einem Dialysezentrum eröffnet werden. Dadurch werden den Patienten künftig weite Wege erspart.

Zum 1. Januar 2014 schloss die Geburtshilfen-Abteilung ihre Pforten. Der Hauptgrund dafür war die rückläufige Zahl der Geburten und die damit verbundenen fehlenden Einnahmen, um den Hebammen ein Auskommen zu sichern. Die Gynäkologie des Krankenhauses wurde allerdings vorerst weiter betrieben. Allerdings wurde die Abteilung „Gynäkologie und Geburtshilfe“ schon am 7. Juli 2014 wieder eröffnet unter der Leitung von Chefarzt Dr. Josef Reitberger.

Seit dem 1. Januar 2016 bildet das Krankenhaus Zwiesel zusammen mit dem Krankenhaus Viechtach (jetzt Arberlandklinik Viechtach) die Arberlandkliniken. Anfang März 2016 wurde ein neuer OP-Anbau eingeweiht.

Kontakt

Kreiskrankenhaus Zwiesel
Waldschmidtweg 40
94227 Zwiesel

Telefon: +49 9922 99-0
Telefax: +49 9922 99-321

E-Mail: info@kkhzwiesel.de
Internet: www.kkhzwiesel.de

Literatur