Kriegerdenkmal (Saldenburg)

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Das Saldenburger Kriegerdenkmal.
Ausschnitt des Kriegerdenkmals.

Das Kriegerdenkmal am Rathausplatz in Saldenburg wurde im Jahre 1962 im Auftrag des Soldaten- und Kriegervereins Saldenburg errichtet. Es erinnert an die in den beiden Weltkriegen gefallenen Saldenburger Bürger.

Geschichte

Errichtung im Jahr 1962

Nachdem Saldenburg im Jahr 1962 eine eigene Filialkirche erhalten hatte, wurde – auf Initiative vor allem von des 1. Vorstandes Anton Lechl – in der Generalversammlung des SKVs Saldenburg vom 22. März 1964 einstimmig beschlossen, das Vorhaben eines eigenen Kriegerdenkmals zu realisieren, zumal dies auch dem Wunsch vieler Gemeindebürger, die nicht dem Verein angehörten, entsprach. Der Gemeinderat sah darin eine kulturelle Bereicherung für das Dorf und zugleich einen Dankesbeweis der ganzen Gemeinde und nicht nur eines Vereins für das hohe Opfer der Gefallenen in den Kriegen.

Durch gemeinsame Aktionen von allen Vereinsmitgliedern, durch größtes Entgegenkommen der Gemeindeverwaltung und schließlich durch die Mithilfe von Geistlichkeit und Lehrern konnte dieses Vorhaben verwirklicht werden.

Der Bildhauer Karl Mader aus Englburg, der mit der Schaffung des Denkmals in Granit beauftragt worden war, stellte im Juni 1964 auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung seinen Entwurf vor, der von der überwiegenden Mehrheit gebilligt wurde. Das Denkmal stellt nach der Idee seines Schöpfers einen älteren Krieger dar, der helfend einen jüngeren verwundeten oder sterbenden Kameraden in seinen Armen hält und ihm in seiner Not beisteht. Es bringt somit symbolhaft jene Tugenden zum Ausdruck, die in der konkreten Notsituation des Krieges unabdingbar und auch im Frieden die Grundlage menschlichen Zusammenlebens sind: Kameradschaft und Hilfsbereitschaft. Diese Bedeutung des Mahnmals brachte Bürgermeister Robert Vogl in seiner Ansprache bei der Einweihung am 18. Juni 1965 in eindringlichen Worten zum Ausdruck, indem er die Figuren aus Stein Folgendes aussprechen ließ: „Vergesst uns nicht! Bewahrt uns einen kleinen Winkel in eueren Herzen, uns, die wir das Leben für euch hingegeben haben!“

Versetzung im Jahr 2000

Gegen Ende der 1990er Jahre ergab sich im Zuge der grundlegenden Neugestaltung des Platzes zwischen Kirche und Rathaus die Möglichkeit, auch den Standort des Kriegerdenkmals in die Planungen miteinzubeziehen. Bürgermeister Herbert Gebert und der Gemeinderat standen der Maßnahme positiv gegenüber und sagten auch konkrete Hilfe zu. Man kam schließlich überein, das Kriegerdenkmal etwa in der Mitte des Rathausplatzes auf einem rautenförmig gestalteten Granitsockel vor dem markanten, naturbelassenen Felsen des Burgberges aufzustellen. Am 9. September 2000 konnte das mit viel Unterstützung des gemeindlichen Bauhofs versetzte Kriegerdenkmal mit einem Gottesdienst, den der Singkreis Saldenburg unter der Leitung von Frau Maria Kapsner musikalisch umrahmte, in Anwesenheit von allen Ortsvereinen und einigen Abordnungen von Nachbarvereinen an seinem neuen Standort feierlich eingeweiht werden. Pfarrer Paul Zillner verwies in seiner Festpredigt auf den Symbolgehalt von Kriegerdenkmal und Altar: Durch das Monument, „das an das Leiden unschuldiger Menschen, die Opfer von Krieg und Gewalt, Profitgier und Machtstreben einzelner Gewaltherrscher geworden seien, erinnere, würden wie durch den Altar die Menschen zu Gemeinsamkeit und Miteinander aufgerufen, um Frieden zu halten.“ (Grafenauer Anzeiger vom 3. Oktober 2000).

Literatur

  • S. Hundsrucker: 50 Jahre Soldaten- und Kriegerverein Saldenburg (Saldenburg 2008).
  • B. Ölscher: Chronik des Soldaten- und Kriegervereins Saldenburg von 1958 bis 1983 (Saldenburg 1983).