LIFE+

Aus RegioWiki Niederbayern
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Bergbäche im Nationalpark sollen mit LIFE+ ihre „natürliche Gewässerdynamik“ zurückerhalten. (Foto: Pöhlmann)

LIFE+ ist ein Projekt des Nationalparks Bayerischer Wald, in dessen Rahmen innerhalb von fünf Jahren insgesamt 1,5 Millionen Euro fließen sollen. Es soll eine EU-weite Bedeutung haben.

Inhalt

Laut Naturschutzreferent Jochen Linner geht es konkret um die Moore, Fließgewässer und Schachten des Nationalparks Bayerischer Wald. Die Naturschutzmaßnahmen betreffen ausschließlich Bereiche innerhalb des Nationalparkgebietes und werden vorab mit eventuell betroffenen Gemeinden und Anliegern abgestimmt. Während im Regener Bereich die Probe-Beweidung eines Schachtens geplant ist, geht es im Raum Freyung darum, den natürlichen Wasserhaushalt verschiedener Moore und Moorwälder wiederherzustellen sowie die Durchgängigkeit von Fließgewässern zu verbessern.

Dazu will die Nationalparkverwaltung im Rahmen von LIFE+ Flächen im Bereich der Moorgebiete Großer Filz und Klosterfilz ankaufen und diese renaturieren: Entwässerungsgräben sollen verschlossen, Uferverbauungen beseitigt und Tümpel angelegt werden. Ähnliche Renaturierungsmaßnahmen sind auch in den Hochmooren Kleiner Au bei Altschönau und Tieffilz bei Finsterau geplant. In verschiedenen kleineren Moorwäldern sollen Entwässerungsgräben verschlossen und Rückegassen rückgebaut werden.

Großes Augenmerk legt der Nationalpark Bayerischer Wald auch auf seine Bergbäche. An Sagwasser, Waldhüttenbach, Kleiner Ohe und mehreren kleineren Bächen soll die „natürliche Wasserdynamik“ wiederhergestellt werden. Dazu werden Brückendurchlässe umgebaut, Uferbefestigungen aus „Bschlachthölzern“ und losen Steinmauern entfernt, Profile angepasst und Uferbewuchs beseitigt. Teilweise müssen dabei auch Wanderwege verlegt werden. Letzeres werde aber nicht zum Nachteil der Wanderer geschehen, wie Jochen Linner bekräftigte: Weil die EU den Leuten auch zeigen will, was sie alles Gutes tut, werden in einigen Bereichen sogar zusätzliche Stege angelegt, um den Besuch der Naturschönheiten zu ermöglichen. Überall sollen auch entsprechende Info-Tafeln aufgestellt werden.

Kosten

Start des Projekts ist der 3. Oktober 2013. Die EU wird 50 Prozent der Kosten übernehmen, weitere 20 Prozent kommen aus dem Bayerischen Naturschutzfonds. Den Rest trägt der Nationalpark selbst, auf den Landkreis Regen entfallen keinerlei finanzielle Verpflichtungen.

Literatur