Landauer Straße (Plattling)

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Die Landauer Straße in Plattling vor dem Start der Ausbaumaßnahmen am 16. August 2010 mit Blick in Richtung Stadtplatz auf Höhe der Wiserstraße. Foto:pnp
Der Bauplan zum ersten Bauabschnitt. Graphik:Baugemeinschaft/Stadt Plattling

Die Landauer Straße ist eine der beiden Hauptstraßen von Plattling, die die Stadt aus Richtung Südwesten nach Nordosten hin durchkreuzt. Sie mündet auf der Höhe des Preysing- und Ludwigplatzes (Stadtplatz) in die Deggendorfer Straße. 2009 bewilligte das Stadtebauförderungsprogramm IV Aktive Stadt und Ortsteilzentren eine Förderung zum Aus- und Umbau der Straße. Vom 16. August bis November 2010 wird die Straße zunächst im Teilbereich zwischen Schulstraße/Wiserstraße und Stadtplatz barrierefrei ausgebaut. Bauherr ist die Stadt Plattling. Die Baumaßnahme läuft unter fließendem Verkehr und ohne Ampelregelung.

Ausbau 2010

Mitte 2009 beschloss der Plattlinger Stadtrat den Ausbau der Landauer Straße, um sie für die Geschäftswelt attraktiver zu machen ihre Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Bisher galt sie unter Geschäftsleuten als B-Lage. Im Zuge der Umbaumaßnahmen soll sie barrierefrei werden, also völlig eben und ohne Bordsteine und Kanten. Ebenfalls durch den Stadtrat beschlossen wurde die zukünftige Färbung des Pflasters, die Linienführung der Fahrbahn, die Anzahl und Standorte der 17 neuen Bäume und die Platzierung der Straßenbeleuchtung.

Beschlüsse des Stadtrates

An der Kreuzung mit der Wiser- und Schulstraße die Landauer Straße wird die Straßenlinie verschwenkt, damit die aus der Schulstraße kommenden Fahrzeugführer eine bessere Sicht erhalten, um in die Landauer Straße einzufahren. Aufgrund der ermittelten Verkehrszahlen gehen die Planer davon aus, dass eine Ampelanlage eigentlich unnötig ist. Dennoch sollte für die Fußgänger eine Druckknopfampel auf halber Strecke zwischen Schulstraße und Sterngasse stehen. Max Thoma (CSU) hielt dies für den falschen Standort, Karl-Heinz Astner (FW) sprach sich für eine Aufpflasterung der Straße aus. Die übrigen Stadträte waren allerdings anderer Meinung. So wird der Übergang nur farblich gekennzeichnet und es bleibt bei der Ampellösung wie bisher, lediglich die Vorampel entfällt. Der Belag für Geh- und Parkflächen: Hier schloss sich der Stadtrat bei zwei Gegenstimmen der Empfehlung des Bauausschusses an, für beide Bereiche das gleiche großflächigere Pflaster zu verwenden, aber in unterschiedlichen Farben.

Die Position der Straßenbeleuchung: Der Stadtrat beschlossen eine neue Beleuchtung an den Häuserfassaden anzubringen. Die gesetzlichen Grundlagen sehen vor, dass dies von den Hauseigentümern geduldet werden muss. In einem Fall gab es jetzt Widerspruch: Die Straßenbeleuchtung würde die Werbeeinrichtungen verdecken. Der Stadtrat ließ sich jedoch nicht erweichen. Es bleibt bei der Beleuchtung an den Fassaden.

Finanzierung

718 000 Euro kostet die Maßnahme, hinzu kommen rund 20 000 Euro für Tiefbaugrab-Arbeiten. Für den auf die Stadt entfallenden Teil rechnet Bauamtsleiter Hans Obermeier, mit einem Zuschussbescheid in Höhe von 50 bis 60 Prozent.

Planungsgemeinschaft

Die Planungsgemeinschaft besteht aus dem Ingenieurbüro Stefan Weiss aus Plattling und der Firma Wartner & Zeitzler, Landschaftsarchitekten bdla + Stadtplaner, ebenfalls aus Plattling

Abriss Schmid-Haus

Rechtzeitig vor dem Baubeginn zur Neugestaltung der Landauer Straße hat der Plattlinger Unternehmer Franz Schmid seinen ehemaligen Firmensitz - das Schmid-Haus - an der Landauer Straße 16 abgebrochen. Vermutlich in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Gebäude errichtet. Zunächst von einer Familie Pankofer, dann von der Familie Endres bewohnt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts heiratete der aus Schönberg stammende Bayerwäldler Franz Schmid hier ein. Als Soldat hatte er immer erst sieben Stunden Fußmarsch nach Plattling vor sich, ehe er mit der Bahn nach München fuhr. Nach dieser Zeit heuerte der gelernte Bäcker bei der Eisenbahn in Plattling an. Damals war das Anwesen noch ein landwirtschaftliches: Misthaufen im Hof, drei Kühe im Stall. Überhaupt standen entlang der Landauer Straße viele gleichartige kleine Häuser. Dies änderte sich nach und nach. Wie auch die Nutzung des Grundstückes „Landauer Straße 16“. Statt Misthaufen gab es eine Tankstelle, statt Stall eine Werkstatt für den Fuhrpark. In die enge Gasse zwischen dem heutigen Tabakwaren-Laden Heimerl und dem Wohngebäude zwängten sich jahrelang die Lastkraftwagen.

Franz Schmid, der Vater des heutigen Firmenchefs, wurde 1933 im Wohnhaus geboren. Der Großvater, natürlich auch ein Franz, erblickte 1907 ebenfalls in dem kleinen Haus das Licht der Welt. Seit 1994 stand das Gebäude nach dem Tod von Therese Schmid allerdings leer. Neubaupläne scheiterten zwischenzeitlich an den Einsprüchen eines Nachbarn. Nun verschwindet das Gebäude komplett, die dahinterliegenden Garagen werden saniert und weiterhin für das Transport- unternehmen genutzt.

Der Abriss des Gebäudess hat einen weiteren positiven Nebeneffekt: Dadurch wurde ein provisorischer Fußgängerdurchgang zum unmittelbar hinter der Landauer Straße gelegenenen Großparkplatz Stanglmeiergelände geschaffen. Dies ist für die Geschäfte besonders wichtig, da während der Bauarbeiten eine Großzahl der Parkplätze entlang der Landauer Straße entfällt.

Bildergalerie

Literatur

Weblinks