Landschaftshaus

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Das ehemalige Landschaftshaus in Landshut

Das ehemalige Landschaftshaus ist ein viergeschossiges Gebäude aus der Renaissancezeit in der kreisfreien Stadt Landshut (Altstadt 28).

Geschichte

Herzog Otto III. erließ 1311 die Ottonische Handfeste mit der Zusage, ohne die Zustimmung der geistlichen und weltlichen Großen des Landes keine Steuern mehr zu erlassen. Daraufhin konstituierten sich die Landstände, bestehend aus Adel, Geistlichkeit und den Städten.

Als Versammlungsstätte der Landschaft des Rentamtes Landshut wurde 1557 das Haus des Patriziers und Ratsherrn Bernhard Pätzinger erworben. Durch den Zukauf von zwei weiteren, südlich angrenzenden Häusern in den Jahren 1597 und 1601 erhielt das Landschaftshaus seine heutige Breite.

Die reiche Bemalung wurde 1599 von Hans Georg Knauf nach dem Entwurf von Hans Pachmayr ausgeführt. Das Erdgeschoss war ursprünglich durch weibliche Hermen gegliedert. In den Rundbogennischen stehen bayerische Fürsten in ganzer Figur. Besonders hervorgehoben sind die oberen und unteren Figuren in den Breitstreifen: Ludwig der Bayer (linker Breitstreifen oben), Ludwig X. (linker Breistreifen unten), Wilhelm II. (rechter Breitstreifen oben) und Heinrich der Reiche (rechter Breitstreifen unten).

Die Galerien des Innenhofen entstanden im frühen 17. Jahrhundert. Um 1775 wurde das Portal mit geschnitzten Eichentüren angebracht. 1768 erneuerte der Landshuter Maler Simon Wolfgang Krätz die Bemalung.

Im 19. Jahrhundert diente das Gebäude als Postamt. 1868 wurde hier der Maler Max Slevogt geboren. 1861 erfolgte eine Restaurierung, an der die Münchner Künstler Valentin, Barth und Deckelmann beteiligt waren. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand nochmals eine grundlegende Erneuerung statt.

Literatur

  • Volker Liedke: Denkmäler in Bayern. Band II.24 Stadt Landshut. Verlag Schnell & Steiner, München · Zürich 1988, ISBN 3-7954-1004-5