Latschensee

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Der Latschensee

Der Latschensee ist ein abflussloser Hochmoorsee im Bayerischen Wald.

Beschreibung

Der See liegt in der Schluttergasse, einem Hochmoor im Erweiterungsgebiet des Nationalparks Bayerischer Wald dicht an der Grenze zur Tschechischen Republik in einer Höhe von etwa 1150 Metern. Das Moor entwickelte sich nach der letzten Eiszeit, nachdem das neu belebte Quellwasser nicht in die verdichteten eiszeitlichen Unterlagen auf kristallinem Granit absinken konnte und mit dem Überwiegen der Vernässung durch nährstoffarmes Niederschlagswasser allmählich Torfbildung einsetzte.

Das strömende Quellwasser führte schließlich zur Entstehung mehrerer Moorseen, von denen der nach den Latschen, einer niederliegenden Form der Berg-Kiefer benannte Latschensee der größte ist. Im Laufe des 20. Jahrhunderts nahm er an Fläche deutlich zu. Der Latschensee ist 45 Meter lang (Nord-Süd) und bis zu 35 Meter breit. Trotz einer Fläche von nur 0,1 Hektar ist er damit der größte Moorsee des Bayerischen Waldes. Er ist rund zwei Meter tief, darunter folgen drei bis vier Meter Moorschlamm. An seinen Ufern wachsen Sonnentau, Moosbeere und Rosmarinheide. In dem humussauren, kaffeebraunen Wasser leben weder Fische noch Frösche. Schwimmend bis untergetaucht kommen aber Sumpf-Torfmoos, Lebermoos und Blasen-Segge vor.

Der Latschensee liegt in der Nähe des Fernwanderwegs E6 und ist durch einen 50 Meter langen Stichweg zu erreichen.

Literatur

  • Georg Priehäußer: Hochmoor mit Hochmoorseen in der Schluttergasse, Verlag Morsak, Grafenau, 1974

Weblinks