Laus-Denkmal (Plattling)

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Die Inschrift des restaurierten Laus-Denkmals in Plattling. (Foto: Kerscher)

Das Laus-Denkmal in Plattling erinnert an die einstige Entlausungsanstalt, in der von 1915 bis 1919 bis zu 6.000 heimkehrende Soldaten pro Tag von den Parasiten befreit werden. Es wurde ursprünglich 1915 erbaut und steht seit 2010 vor dem Bahnhof

Geschichte

Das Lausdenkmal ist ein grauer Obelisk aus Guss-Beton. Die Stele war laut Inschrift im August/September 1915 von der „stv. Intendantur I.A.K. und dem Eisenbahn-Bataillon München“ am Tor der damaligen Entlausungsanstalt errichtet worden. An den beiden Haupt-Eisenbahnlinien aus Richtung Osten wurden Mitte 1915 in Rosenheim und Plattling zwei „Sanierungsanstalten“ zur Entlausung von Soldaten, Landsern und Kriegsgefangenen samt Ausrüstung gebaut. Nach dieser „Sanierung“ wurde dann sogar der Ortsteil im Westen der Stadt benannt. Mit 300 Mann Stammpersonal wurden im Plattlinger „Lausoleum“ in Tag- und Nachtschicht täglich bis zu 12.000 Mann durchgeschleust, samt ihrer Ausrüstung „saniert“ und zurück an die Front geschickt.

1919 wurde das „Lausoleum“ geschlossen. Die einst wesentlich höhere Säule blieb zur Erinnerung. Allerdings litt sie bis die folgenden neun Jahrzehnte hinein erheblich, wurde umgestürzt und mehrmals versetzt. Zwar gab es immer wieder Bemühungen, das Denkmal zu restaurieren und an einen zentraleren Standort zu versetzen – es befand sich zu diesem Zeitpunkt in einem privaten Garten –, doch waren die Besitzverhältnisse lange Zeit ungeklärt. Erst seit etwa Mitte 2009 gehört die Säule ganz offiziell der Stadt Plattling. In der Folge wurde sie restauriert und steht seit 2010 vor dem Bahnhof.

Galerie

Literatur