Leonhard Theobald

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Dr. Leonhard Theobald (* 22. Januar 1877 in Alburg; † 21. Januar 1947[1] in München) war evangelisch-lutherischer Pfarrer in München, Gymnasialprofessor in Nürnberg und Kirchenhistoriker.

Leben und Wirken

Theobald wurde am 22. Januar 1877 in Alburg bei Straubing als Sohn des Ökonomen Friedrich Theobald und Juliana Gach geboren. In seiner Schulzeit besuchte er das humanistische Gymnasium Straubing. Von 1896 bis 1900 war Theobald Student an der Friedrich-Alexaner-Universität Erlangen. Dort studierte er Theologie, Philosophie und Historische Wissenschaften.

Im Herbst des Jahres 1900 legte Theobald sein erstes theologisches Examen ab, das zweite folgte im Sommer 1905. Seit 1. Mai 1902 war Theobald Hilfsgeistlicher an der St. Johannes-Kirche in München. 1907 legte er an der Universität Erlangen seine Dissertation mit dem Thema „Das Leben und Wirken des Tendenzdramatikers der Reformationszeit Thomas Naogeorgus seit seiner Flucht aus Sachsen.“ vor. 1914 wurde Theobald als Gymnasialprofessor für protestantische Religion am Realgymnasium in Nürnberg berufen.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit als Geistlicher und Gymnasialprofessor, widmete sich Theobald der Erforschung der bayerischen Reformationsgeschichte, vor allem in Bezug auf Ostbayern. Seine zahlreichen Werke zur Reformation der Reichsstadt Regensburg und der niederbayerischen, reichsunmittelbaren Grafschaft Ortenburg gelten noch heute als Standardwerke. Aufgrund seiner Verdienste und die Verfassung dieser Werke wurde ihm die Ehrenbürgerschaft des Marktes Ortenburg verliehen.

Am 21. Januar 1947 verstarb Leonhard Theobald im Alter von 70 Jahren in München. Sein umfangreicher Nachlass zur Kirchengeschichte befindet sich heute im Landeskirchlichen Archiv Nürnberg.

Werke (Auswahl)

  • Das Leben und Wirken des Tendenzdramatikers der Reformationszeit, Thomas Naogeorgus, seit seiner Flucht aus Sachsen. Leipzig 1908.
  • Beiträge zur Geschichte Herzog Albrechts V. und der sog. Adelsverschwörung von 1563. (Briefe und Akten zur Geschichte des sechzehnten Jahrhunderts, Band 6). Bearbeitet gemeinsam mit Walter Goetz, München 1913.
  • Die Einführung der Reformation in der Grafschaft Ortenburg. (Beiträge zur Kulturgeschichte des Mittelalters und der Renaissance, Band 17), Leipzig 1914.
  • Die sog. bayerische Adelsverschwörung von 1563. In: Beiträge zur bayerischen Kirchengeschichte, Band 20, S. 28-73, Erlangen 1914.
  • Joachim von Ortenburg und die Durchführung der Reformation in seiner Grafschaft. (Einzelarbeiten aus der Kirchengeschichte Bayerns, Band 6), München 1927.
  • Die Reformationsgeschichte der Reichsstadt Regensburg. I. Teil. (Einzelarbeiten aus der Kirchengeschichte Bayerns, Band 19), München 1936.
  • Die Reformationsgeschichte der Reichsstadt Regensburg. II. Teil. (Einzelarbeiten aus der Kirchengeschichte Bayerns, Band 19), München 1937.

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Traueranzeige des Marktes Ortenburg in der Passauer Neuen Presse, Ausgabe 7. Februar 1947, S. 8