Leonhardiritt

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Das Fresko einer Taufszene in der Aigener Leonhardikirche erinnert an St. Leonhard als Geburtshelfer (Foto: Diet)

Leonhardiritte finden vor allem in den Regionen Altbayern, Oberösterreich und Salzbuger Land zwischen Oktober und November statt. Im altbayerischen Raum sind es mehr als 70 Veranstaltungen dieser Art unter anderem in den niederbayerischen Orten Aigen am Inn, Kellberg, Grongörgen, Julbach, Neukirchen bei Arnstorf, Simbach am Inn, Weigendorf und Niedernkirchen (Gemeinde Hebertsfelden) sowie im oberbayerischen Landkreis Altötting in Kirchweidach.

Geschichte

Die Ritte finden zu Ehren des heiligen Leonhards statt, der vor allem als Schutzpatron der Pferde bekannt ist. Einer Legende nach lebte Leonhard ca. 500 Jahre nach Christi Geburt unter der Regentschaft des Merowingerkönigs Chlodwig. Er wurde als einflussreicher und erfolgreicher Bittsprecher für Inhaftierte bekannt. Da zu dieser Zeit auch Geisteskranke in Ketten gelegt wurden, galt Leonhard ebenfalls als deren Schutzheiliger. Eine weitere Legende berichtet davon, dass er der Königin während einer Geburt beistand und Hilfe schenkte. Seitdem ist Leonhard auch Patron aller Frauen. Durch die zahlreichen Funktionen des Heiligen erfreut er sich bis heute äußerster Beliebtheit in der Bevölkerung. Neben den Leonhardiritten sind ihm zahlreiche Kirchen und Kapellen gewidmet. Gleichzeitig taucht der Heilige auch in Volksweisheiten auf, die seine Funktion als Rosspatron hervorheben: Für’s Großvieh hilft Sankt Leonhard, für’s Kleine tuat’s de Girgl a.

Einzelne Umritte

Literatur